Seesen. Zum zweiten Mal hatte die Wirtschaftsförderung der Stadt Seesen zum Unternehmertag geladen: Rund 70 Unternehmer verfolgten die klaren Worte in der Keynote von Stefan Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Das berichtet die Stadt Seesen in einer Pressemitteilung.
„Der Staat ist mit der Digitalisierung überfordert. Es kommt jetzt auf jeden einzelnen an“, motivierte Muhle sein Publikum. „Am Ende geht es nicht um den Geldbeutel, sondern darum, ob wir die Digitalisierung wirklich wollen. Es geht um unser Mindset. Und da kann man der Stadt Seesen nur gratulieren.“ Mit dem Entrepreneurshipprogramm, das seit Januar 2018 läuft, ist es bereits gelungen, fünf Gründer nach Seesen zu locken. „Unser Anspruch ist es, einen Mentalitätswechsel herbeizuführen und zu unterstützen. Das möchten wir auf unterschiedlichen Wegen erreichen“, erklärte Bürgermeister Erik Homann.
Neben dem im Mai 2019 eröffneten Coworking Space mit kostenlosen Workshops für Gründungsinteressierte, dem Glasfaserausbau im Gewerbegebiet und dem Wirtschaftskreis, der Neugründern bei Fragen zur Seite steht, arbeiten Stadt und Hochschule auch eng mit dem Jacobson-Gymnasium zusammen. Im vergangenen Jahr haben Schüler beim App-Bootcamp bereits ihre erste App entwickelt. Seit Neuestem wird an der Schule auch das Seminarfach Entrepreneurship unterrichtet: Die Schülerinnen und Schüler verschriftlichen hier eine Geschäftsidee und präsentieren sie abschließend in einem Pitch vor der gesamten Klasse sowie einer Jury.
„Wir müssen die jungen Leute zum Stolpern bringen"
Stefan Muhle zeigte sich von diesem Enthusiasmus beeindruckt: „Wir müssen die jungen Leute zum Stolpern bringen, sodass sie über das Thema Gründen nachdenken. Das ist der richtige Weg.“ Auch für Dr. Jörg Assmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Goslar GmbH & Co. KG spielt das Umdenken eine große Rolle. Im Bühnentalk mit Prof. Dr. Reza Asghari vom Entrepreneurship Hub der Ostfalia Hochschule, dem Seesener Unternehmer Pascal Herrewyn, Eckhard Sudmeyer (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade) sowie Staatssekretär Stefan Muhle gab er einen kurzen Abriss der Arbeit der WiReGo: „Wir sind 16 Gesellschafter, die die Gründungsförderung in Gemeinden unterstützen und fördern möchten.“
Die WiReGo wird in der Phase kurz vor der Gründung aktiv und begleitet StartUp-Unternehmer noch weitere fünf Jahre nach der Unternehmensgründung. „Die beste Beratung bringt aber nichts, wenn das Mindset nicht da ist.“ Die Stadt Seesen gebe potentiellen Gründern durch die Zusammenarbeit mit dem Jacobson-Gymnasium bereits sehr früh das Signal, auch mal mutig zu sein und etwas zu wagen – und es im schlimmsten Fall wenigstens probiert zu haben.
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