Untersuchungen auf Blei- und Cadmiumbelastung in Vorbereitung


An der Grundschule Harlingerode erläutert Christopher Zierke  vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig dem Gutachter Dr. Tobias Weinmann die im Sommer aufgestellten Immissionsmessgeräte. Foto: Landkreis Goslar
An der Grundschule Harlingerode erläutert Christopher Zierke vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig dem Gutachter Dr. Tobias Weinmann die im Sommer aufgestellten Immissionsmessgeräte. Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Einstimmig votierte der Kreistag in seiner Sitzung im September dieses Jahres für die Erstellung eines umweltmedizinischen Gutachtens für den Bereich Oker und Harlingerode. Insgesamt stehen für dieses Projekt 150.000 Euro zur Verfügung. Über die Vorbereitungen berichtet der Landkreis Goslar in einer Pressemitteilung.


Die Politik folgte damit dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, der auf den Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (NLGA) fußt. Für die geplanten Untersuchungen der Gesundheitssituation der Bevölkerung und eventuelle Belastungen durch Blei und Cadmium konnten mit Professorin Dr. Katja Radon und Dr. Tobias Weinmann in der Zwischenzeit zwei Experten vom Klinikum der Ludwig-Maximilian-Universität München gewonnen werden.

Freiwillige Probanden gesucht


Dr. Martin Hepp, Amtsarzt des Landkreises Goslar, und Michael Hoopmann, Epidemiologe des Landesgesundheitsamtes und einer der Autoren der Machbarkeitsstudie, begrüßen die Zusammenarbeit mit den Münchner Wissenschaftlern, die über eine hohe Expertise in der Umweltepidemiologie und der Arbeitsmedizin verfügen.

Am Donnerstag vergangener Woche verschaffte sich Dr. Weinmann gemeinsam mit Vertretern der eingesetzten Projektgruppe einen ersten Eindruck vom Untersuchungsgebiet und seinen vielen Besonderheiten. Dr. Weinmann skizzierte einen möglichen Zeitplan und erklärte, dass der Projektgruppe und dem Projektbeirat bereits Mitte Februar ein ausgearbeitetes Konzept für das Untersuchungsprogramm vorgestellt werden könnte. „Anschließend“, so Dr. Weinmann, „muss die Öffentlichkeit umfassend über die geplanten Untersuchungen und Befragungen informiert werden, damit möglichst viele freiwillige Probanden gefunden werden.

Sind die Grundschulen sauber?


Mit dem Projektbeirat, also den Vertretern der Bürger- und Umweltverbände sowie der Städte Goslar und Bad Harzburg ist diese Vorgehensweise laut Dr. Walter Schmotz, Leiter der Projektgruppe „umweltmedizinisches Gutachten“ bereits abgestimmt. Somit werden die Bürgerinnen und Bürger zu Informationsveranstaltungen eingeladen, sobald die zu untersuchende Personengruppe und die genaue Art der Befragung feststehen. Auf der Projektgruppensitzung stellte zudem Christopher Zierke vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Braunschweig die ersten Quartalsergebnisse der Immissionsmessungen auf Dioxine und Furane vor. Die Messergebnisse an den Grundschulen Oker und Harlingerode ergeben demnach erfreulicherweise keinen Hinweis auf erhöhte Konzentrationen.

Messergebnisse bieten nur erste Orientierung


An den beiden im Sommer dieses Jahres neu eingerichteten Sondermessstellen werden sowohl die Dioxin- und Furanwerte im Staubniederschlag als auch die Belastung der Außenluft mit diesen Stoffen untersucht. Die Messungen sollen insgesamt über ein gesamtes Jahr erfolgen. Drei Quartalsmessungen stehen demnach noch aus. Durchgeführt werden die Untersuchungen von der Firma UCL „Umwelt Control Labor GmbH“ aus Lünen. Finanziert werden sie vom niedersächsischen Umweltministerium. Für die fachliche Betreuung zeichnet Dr. Günther von der ZUS LLGS des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Hildesheim verantwortlich. Im Zusammenhang mit den nun vorliegenden ersten Quartalsbericht sagt Dr. Günther: „Erst anhand des noch zu ermittelnden Jahresdurchschnittswertes kann abschließend beurteilt werden, ob die Immissionen unterhalb der Zielvorgabe liegen. Die Messergebnisse der ersten drei Monate können daher nur als eine erste Orientierung dienen.“

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Vom Bollrich hat man einen guten Blick über die Wohngebiete und die Industrieanlagen von Oker und Harlingerode. Foto:


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