Vor einem Jahr brannte die Villa Helene im Okertal - Vieles blieb ungeklärt

regionalHeute.de fragte nicht nur nach dem Stand der Ermittlungen, sondern auch warum die Trümmer der Ruine noch immer auf der B498 liegen.

von


Die Villa wurde bei dem Feuer weitgehend zerstört. Die Folgen wurden bis heute nicht beseitigt. Archivbild
Die Villa wurde bei dem Feuer weitgehend zerstört. Die Folgen wurden bis heute nicht beseitigt. Archivbild | Foto: Feuerwehr Goslar

Goslar. Fast ein Jahr ist es her, als am 20. Oktober 2023 ein Feuer die leerstehende ehemalige "Villa Helene" in Romkerhalle im Okertal fast vollständig zerstörte. Noch heute liegen Trümmer auf der Straße, so dass die dort entlangführende B498 halbseitig gesperrt ist. regionalHeute.de recherchierte, was aus den Brandermittlungen wurde und warum die Schäden immer noch nicht beseitigt wurden.



Die Polizei hatte im November letzten Jahres einen Zeugenaufruf zu dem Brand gestartet, danach hörte man nichts mehr von dem Fall. Nun teilt man uns mit, dass eine Brandstiftung naheliegend sei, da das Feuer an verschiedenen Stellen im Gebäude entstanden sei. Ein Tatverdächtiger konnte bislang nicht ermittelt werden. Die Akten lägen inzwischen bei der Staatsanwaltschaft in Braunschweig.

Zwei unterschiedliche Brandherde


Dort heißt es, dass sich nach Abschluss der Ermittlungen rekonstruieren lasse, dass der Brand zwischen 19:15 und 20 Uhr entstanden sein dürfte. Gemeldet worden sei der Brand gegen 20:15 Uhr. "Durch einen Brandsachverständigen konnten später zwei voneinander unabhängige Brandausbruchstellen festgestellt werden. Da Teile des Gebäudes zum Zeitpunkt der Begutachtung bereits im Rahmen der Löscharbeiten abgerissen worden waren, kann nicht ausgeschlossen werden, dass es noch weitere Brandherde gab", so Oberstaatsanwalt Christian Wolters.

Im Ergebnis sei vermutlich mittels eines Brandbeschleunigers sowohl im Keller als auch im 2. Obergeschoss ein Feuer gelegt worden. Während das Feuer im Keller offenbar von alleine erlosch, führte der Brand im 2. Obergeschoss zum Brand des Dachstuhls und letztlich zur Zerstörung des Gebäudes. Der Sachschaden belaufe sich auf geschätzt 200.000 Euro. "Auch aufgrund fehlender Spuren konnte der Verursacher der Brandstiftung nicht ermittelt werden", so Wolters abschließend.

Baustellenampel wegen Trümmern


Bleibt die Frage, warum heute noch immer Trümmer der Villa auf der Straße liegen und den Verkehr beeinträchtigen. Sogar einen Unfall hat es an der nötigen Baustellenampel bereits gegeben (regionalHeute.de berichtete). Wir fragten beim Landkreis und bei der Stadt Goslar nach.

"Bei der Beseitigung der Trümmer der Villa Helene ist maßgeblich die Stadt Goslar gefordert. Federführend ist dort der Baubereich", betont Landkreissprecher Maximilian Strache. Der Landkreis Goslar wiederum habe in seiner Funktion als untere Abfallbehörde die ordnungsgemäße Entsorgung der Abfälle beziehungsweise des Abbruchmaterials zu überwachen. Diesbezüglich stehe man mit der Stadt und dem von dort beauftragten Abrissunternehmen in Kontakt. Bei der Frage, wie weit das aktuelle Verfahren gediehen sei, verweist man aber auf die Stadt.

Eigentümer wäre verantwortlich


Diese betont, dass grundsätzlich der Eigentümer der Villa Helene für die Beseitigung verantwortlich wäre. Diese seien jedoch - seit dem Brand - nicht zu erreichen beziehungsweise es erfolge keinerlei Rückmeldung, so eine Sprecherin der Stadt Goslar. Daher werde die Stadt im Rahmen einer Ersatzvornahme die Beseitigung veranlassen. "Es bedarf jedoch für den Abriss einer Ausschreibung. Sobald die Angebote vorliegen, werden die Trümmer beseitigt", so die Sprecherin.


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


Kriminalität Polizei