Vorwurf des Psychoterrors - AfD-Ratsfraktion wehrt sich

von Nino Milizia


Dirk Straten will die Vorwürfe von Erika Lauterbach so nicht stehen lassen. Foto: Alexander Panknin
Dirk Straten will die Vorwürfe von Erika Lauterbach so nicht stehen lassen. Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Goslar. Die Anschuldigungen von Erika Lauterbach gegenüber der AfD-Ratsfraktion (wir berichteten) schlagen weiterhin hohe Wellen. Sowohl Dirk Straten, Ramona Hohmann und Hans-Günter König von der AfD, als auch Urte Schwerdtner, Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, wendeten sich nun an unsere Redaktion, um Licht ins Dunkel zu bringen.


Psychoterror, Stasi-Mafia-Methoden, Stalking: Erika Lauterbach hatte ihre ehemaligen Ratsfraktionskollegen mit schockierenden Vorwürfen bedacht. Besonders ein angeblich von Ramona Hohmann getätigtes Zitat stieß der Gruppe übel auf. So wollte Dirk Straten diese Aussagen keinesfalls stehen lassen: "Frau Hohmann und meine Person werden uns nicht an der billigen Schmierenkomödie eines Herrn Wehrmann beteiligen. Der Leser wird sich hierzu seine eigene Meinung bilden." Die Aussagen von Henning Wehrmann, Bürgerliste, in seiner Anfrage seien schlichtweg gelogen. Frau Menge sei niemals, wie von Wehrmann behauptet, Mitglied der AfD gewesen. "Verwunderlich ist ebenfalls, dass Frau Lauterbach bis dato definitiv zahlendes Mitglied der AfD ist und auch kein Parteiausschlussverfahren gegen sie läuft. Dies ist umso erstaunlicher, da sie ja anscheinend ein bekennender Gegner der AfD ist. Behauptungen, wir würden Frau Lauterbach stalken oder sie am Verlassen des Sitzungssaals hindern, sind ebenfalls gelogen."

Richtig sei, dass sowohl Ramona Hohmann als auch Straten selbst Erika Lauterbach nach ihrem Fraktionsaustritt mehrmals besucht hätten, um sie zur Niederlegung ihres Mandats zu bewegen. "Hier hat sie uns jedes Mal freiwillig in ihre Wohnung gelassen," bekräftigt Dirk Straten. Erstaunlich sei auch, woher Frau Lauterbach wüsste, dass Frau Hohmann angeblich den Satz mit F….. gesagt haben solle. Denn dann müsste sie ja schließlich dabei gewesen sein. "Auch dies ist eine Lüge," stellt sich Straten demonstrativ vor seine Fraktionskollegin. Auch appelliert er an Lauterbachs Ehrgefühl: "Wer über einen Listenplatz in den Rat kommt und seine Fraktion im Stich lässt, sollte so viel Courage haben und das Mandat niederlegen. Aber wer weiß, vielleicht lockt das Geld?"

Ramona Hohmann beteuerte gegenüber regionalHeute.de, dass der ihr vorgeworfene Satz niemals über die Lippen gekommen sei. Unterstützt wird sie dabei von König, der ebenfalls aussagt, dass er solch einen Satz von Hohmann nicht gehört habe.

Urte Schwerdtner, SPD, bezieht als Außenstehende Stellung


Urte Schwerdtner bestätigte gegenüber regionalHeute.de, dass sie nach einer Ratssitzung Zeuge geworden sei, wie Lauterbach sich nicht getraut habe, ihre Jacke aus dem Saal zu holen, da sie sich vor Straten fürchtete. Allerdings wüsste sie nicht, ob die Ängste subjektiver oder objektiver Natur gewesen seien. Sie selbst habe Straten gebeten, Lauterbach kein Gespräch aufzuzwingen. Dieser habe zu verstehen gegeben, dies nicht zu beabsichtigen. Als Juristin sei der Fall für sie jedenfalls nicht relevant.

Dennoch sei der Stil, den Straten gewählt habe, um das Ausscheiden von Lauterbach aus der Ratsfraktion zu erklären, äußerst fragwürdig. Gegenüber unserer Redaktion hatte er die Inkompetenz von Lauterbach mehrfach hervor gehoben, sogar von Seiten der SPD habe es massive Kritik gegeben. Schwerdtner dazu: "Herr Straten sollte sich nicht anmaßen, über Frau Lauterbach wegen einer unsicheren Leitung eines Ausschusses zu urteilen. Das steht ihm nicht zu." Lauterbach habe man angemerkt, dass sie es nicht gewohnt sei, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Dass man am Anfang nervös und unsicher sei, sei für Schwerdtner jedoch normal. Generell habe sich die AfD Goslar anfangs sehr bedeckt gehalten und komme erst jetzt aus ihrer Deckung hervor.

Dass sich ihre Ratskollegen über Lauterbach beschwert hätten, wolle sie nicht ausschließen. Doch wolle sie dies auch nicht zu hoch hängen. "Möglicherweise haben sich ein paar Kollegen aufgeregt. Das passiert aber auch unter der Leitung anderer Personen. Mal hat die Sitzung zu lang gedauert, mal wurde zu wenig auf Inhalte eingegangen. Kritik gibt es immer mal. So etwas bleibt für gewöhnlich jedoch im Kollegenkreis und wird nicht an die Öffentlichkeit getragen. Daher finde ich Stratens Argumentation unfair."

Lesen Sie zu dem Thema auch


https://regionalgoslar.de/nach-austritt-ex-afd-ratsfrau-spricht-von-psychoterror/


mehr News aus Goslar


Themen zu diesem Artikel


SPD SPD Goslar AfD