"Walpurgis alternativ"


Symbolfoto: Anke Donner
Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Goslar. Margarete Hillebrandt, Anna Middendorf, Lucia Schlingmanns und Trineken Krusen hatten eins gemein, obgleich mehrere Jahrhunderte auseinander, sie mussten im Rahmen der sogenannten Hexenprozesse ihr Leben lassen. Letztere sogar "...1644 aufs Wasser gesetzt, worauf sie bald gestorben." Sie ist das letzte dokumentierte Todesopfer der Goslarer Hexenverfolgungen.

Heute freuen sich Tausende von Feierwütige auf das bevorstehende Walpurgisfest, wo in vielen Harzorten Walpurgisfeuer angemeldet wird. Nicht selten wird unbedacht oder eher aus kommerziellen Gründen noch symbolisch eine Hexe verbrannt, das ist heute wie damals ein Publikumsmagnet, nur dass es im Mittelalter und bei uns im Harz eher in der Neuzeit, leider trauriger Wahrheit entsprach. Margarete Hillebrandt aus Wildemann wird während ihrer fünfwöchigen Haftzeit dreimal gefoltert bis sie schließlich gesteht eine „Zeubersche“ zu sein. Am 24. September 1588 verurteilt der Rat der Stadt Goslar sie „mit dem Feuer, vom Leben zum Tode, andern zum Exempel".
Walpurgis ist also auch ein Tag um inne zu halten und sich seiner demokratischen Freiheiten zu besinnen.
Hexenverfolgungen gab es auch im Jahre 1692 in Amerika z.B. in Salem Massachusetts, die Gerichtsakten sah auch der Schriftsteller Arthur Miller ein und machte daraus das berühmte Drama „Die Hexenjagd“ (The Crucible)
Die Arbeitsgemeinschaft der Frauen in Goslar (FRAG) hat es sich zur Aufgabe auf das Leid der Frauen hinzuweisen.

Sie lädt am 30.April 2016 um 16 Uhr ins Amsdorfhaus Goslar (Dorothea-Borchers Strasse 14) zum Film „Die Hexenjagd“ ein - mit einer Einführung Christa Kurkofkas zu den Hintergründen Millers.


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