Goslar. Am gestrigen Samstag kamen im Feuerhaus Goslar Freiwillige aus dem gesamten Stadtgebiet zusammen, um in finsteren Zeiten ein Zeichen der Hoffnung zu setzen. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier, welcher die Aktion seitens der Feuerwehr koordinierte, und seine Frau Susanne Felka, als Ortsbeauftragte für den Goslarer Ortsverband der Johanniter tätig, begrüßten die Helfer um 10 Uhr im Schulungsraum der Feuerwehr Goslar. Auch Goslars amtierende Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner ließ es sich nicht nehmen, den ehrenamtlichen Helfern für ihren Sondereinsatz persönlich zu danken. So teilte die Feuerwehr mit.
Die Johanniter hatten zur traditionellen Weihnachtstrucker Aktion geladen, welche deutschlandweit seit Dekaden stattfindet, und viele waren dem Ruf gefolgt. In kurzer Zeit war die Ware von Paletten auf die zuvor eingerichtete Packstraße verbracht und emsige Helfer mit flinken Händen begannen, die unterschiedlichsten Waren des täglichen Bedarfs in normierte Pakete zu verpacken. In jedes der 150 Pakete wurden 2 Kilogramm Zucker, 3 Kilogramm Mehl, 1 Kilogramm Reis, 1 Kilogramm Nudeln, 2 Liter Speiseöl, 3 Packungen Mutivitamin Brausetabletten, 3 Packungen Kekse, 5 Tafeln Schokolade, 500 Gramm Kakaopulver, Hygieneprodukte sowie ein kleines Geschenk für Kinder gepackt. Ergänzt wurde jedes Set mit einer Weihnachtskarte der Goslarer Feuerwehren und der Johanniter.
Im Jahr 2021 hatte die institutionsübergreifende Aktion das erste Mal stattgefunden. Damals waren es 100 Pakete, deren Inhalt einen Warenwert von rund jeweils 24 Euro gehabt hatte. Inflationsbedingt kostete die gleiche Zusammensetzung aktuell jeweils um die 30Euro, was aber nicht weiter problematisch gewesen sei. Deutlich schwieriger sei es gewesen, die Inhalte in den nötigen Mengen überhaupt zu bekommen. So seien beispielsweise die Kekse erst am Vortrag in ausreichender Menge aufzutreiben gewesen.
Über 5.000 Euro in 14 Tagen
Vorbereitend waren über 5.000 Euro aus den Kameradschaftskassen aller elf Ortsfeuerwehren zusammengetragen worden. Ergänzt wurde der Betrag durch Einzelspenden einiger Feuerwehrmitglieder. Bereits im Frühjahr des Jahres 2022 hatte man sich auf Stadtebene für die Aktion entschieden.
Eigentlich waren die Gelder für die Umrüstung einer Immobilie in Hahnenklee in eine Aufnahmeeinrichtung für Waisenkinder gedacht, dieses Projekt sei jedoch an bürokratischen Hürden gescheitert, die es selbst in Zeiten des Krieges noch immer zu Hauf gebe, erinnert sich Hellmeier kritisch. Die heutige Aktion sei dennoch passend. „Die Pakete gehen genau dorthin, wo sie auch gebraucht werden“, erklärt der Stadtbrandmeister versöhnlich. Das ganze Projekt sei eine Herzenssache, ergänzt Susanne Felka. Man erreiche unglaublich viel mit Kleinigkeiten. Die strahlenden Kinderaugen beim Auspacken der Vitamintabletten seien jeden Aufwand wert, schwärmt Felka. Um 13 Uhr konnte der beladene LKW der Johanniter den Feuerwehrstützpunkt verlassen.
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