Weiterer Tiefschlag für Oker: Grillo streicht 75 Arbeitsplätze

Ein Grund dafür seien massiv gestiegene Rohstoffpreise - Corona sei nur ein weiterer Faktor gewesen.

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Es steht schlecht um die Industrie am Standort Oker. An Goslar liege das jedoch nicht, meint der Grillo-Geschäftsführer. (Symbolbild)
Es steht schlecht um die Industrie am Standort Oker. An Goslar liege das jedoch nicht, meint der Grillo-Geschäftsführer. (Symbolbild) | Foto: Pixabay

Goslar. Die Grillo Zinkoxid GmbH in Oker streicht etwa 75 Arbeitsplätze und reduziert damit die Belegschaft am Standort um etwa drei Viertel. Die Pläne bestätigte Grillo-Geschäftsführer Dr. Christian Ohm auf Anfrage von regionalHeute.de. Grund sei eine Teilgeschäftsaufgabe durch eine geänderte Marktsituation, was nicht zuletzt auf die Corona-Krise zurückzuführen sei.


Nach der Insolvenz der Recyclex-Töchter Harz-Metall und Norzinco erwischt es nun auch 75 Mitarbeiter der Grillo Zinkoxid GmbH in Oker. Grillo beschäftigt in allen Geschäftsbereichen derzeit etwa 170 Mitarbeiter in Oker, nach dem Kahlschlag sind es nur noch 95, was auch den Metallbereich einschließe. Christian Ohm beantwortet im Gespräch mit regionalHeute.de angesichts der aktuellen Entwicklungen eine relevante Frage: "Es liegt nicht an Goslar als Stadt oder an der Region." Geschlossen werde der Bereich des Rohstoffhandels. "Der Erfolgsfaktor ist in aller Regel Kostenoptimierung. Der kostengünstigste Anbieter wird den Zuschlag kriegen", erklärt Ohm und fügt hinzu: "Ein Problem was wir haben ist eine Explosion der Rohstoffkosten. Das zweite ist die tariflich gebundene Personalkostensituation. Der Treiber am Ende des Tages beim Thema Personalkostenstrukturen aus den letzten Jahren ist die Markteinschätzung."

Keine Erholung des Marktes in Sicht


Die Grillo Zinkoxid GmbH habe ihr größtes Absatzgebiet in der Reifenindustrie. "Ganz abseits von Corona, was uns natürlich auch massiv getroffen hat, sehen wir nach hinten raus weder in der Schnelligkeit, noch im absoluten Wert eine Erholung dieses Marktes auf einen Wert vor der Pandemie", so das erschütternde Fazit des Grillo-Vorstandsmitgliedes. Bestätigt sehe man sich in dieser Einschätzung darin, dass der Reifenhersteller Continental sein Werk in Aachen schließen wolle. Eine anderer großer Reifenhersteller und Grillo-Kunde mache ebenfalls dicht. "Das haben wir, als die Entscheidung fiel, noch nicht einmal gewusst", merkt Ohm an.

Wie geht es weiter?


Der Stellenabbau sei noch für den Rest des laufenden Kalenderjahres geplant. "Die entsprechenden Gespräche zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden jetzt zeitnah erfolgen, um alle Möglichkeiten einer sozialverträglichen Lösung auszuarbeiten", sagt Ohm und erklärt abschließend: "Am Ende des Tages ist es wichtig, dass das schnell geht, diese Unsicherheit ist für die Mitarbeiter auch nicht schön. Wir werden das sehr vernünftig und sozialverträglich im Sinne der Mitarbeiter angehen."

Im Zinkoxidbereich bleibe das sogenannte Spezialitätengeschäft in Goslar bestehen. Dies befasse sich mit Arzneimitteln, Kosmetik und Spezialanwendungen. Auch der Metallbereich soll vollumfänglich erhalten bleiben.


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