Wenn junge Menschen flügge werden


Die jungen Tänzerinnen hier noch bei den Proben. Foto: Privat
Die jungen Tänzerinnen hier noch bei den Proben. Foto: Privat

Bad Harzburg. Am 12. November wird um 17:00 Uhr im Kursaal die Tanztheater-Performance „Maikäfer flieg. Wenn junge Menschen werden…" der Kreismusikschule aufgeführt.


Das alte deutsche Volkslied „Maikäfer flieg! Dein Vater ist im Krieg.“ diene hierfür als musikalische Metapher. Es sei in einer Zeit entstanden, in der auch in unserem Land noch Not und Elend herrschten. Es spiegele Trostlosigkeit und Isolation wider. Allein der kleine Maikäfer gebe Hoffnung. Er könne zum Licht emporklettern und „flügge“ werden.

Idee und Projektleitung kämen von Musikschulleitung Katharina Busmann, die sich mit diesem soziokulturellen Projekt aus der Reihe der traditionellen Konzerte herausbewege.

Unter der Regie von Musikschule und Art Intakt e.V. studierten derzeit Schülerinnen der Realschule Goldene Aue, Oberschule Bad Harzburg und Grundschule Jürgenohl ein Tanztheater mit Bezug zur Flüchtlingsthematik ein. Die Musik dazu werde live durch das Kammerorchester und eine Band der Kreismusikschule gespielt.

Die 40 jugendlichen Protagonistinnen des Tanz-Theaters seien ohne tänzerische Vorbildung innerhalb weniger Monate zu einem Bühnen-Ensemble zusammengewachsen. Erstmals auf einer Bühne. Erstmals mit einem klassischen Orchester. Mit Musik, die ungewohnt klassisch sei. Mit einer Geschichte, die scheinbar nicht die ihre sei. „Maikäfer flieg! Wenn junge Menschen werden…“ handele von jungen Menschen mit Fluchterfahrung. Gemeinsam mit Tanzpädagogin Cecilia Iturra und Choreograf Felipe Gonzales hätten sich die Tänzerinnen und Musiker in diese leidvolle Erfahrung hineinversetzt und herausgearbeitet, wo es einen gemeinsamen emotionalen Nenner gebe: Der Verlust der kindlichen Geborgenheit und der Auszug hinaus in die Welt. Die Suche nach Identität und selbst erkämpfter Sicherheit.

Ebenso wichtig wie die szenische Darstellung sei die Musik bei dem Projekt. Eigene Arrangements der Band zum Thema „Maikäfer“ bildeten dabei den roten Faden aus der Feder von Jarek Bartoszek, Friedhelm Dekarczyk und Frank Nagel. Das Kammerorchester unter Leitung von Anette Zell untermale mit einem Kaleidoskop zeitloser Werke zwischen Barock und Moderne die Dramaturgie. Mit großem ehrenamtlichen Engagement seien Kostüme und Bühnengestaltung maßgeblich durch Marianne Voges und Janet Olbrich-Rivas kreiert worden. Zahlreiche Lehrerinnen aus den beteiligten Schulen und der Musikschule begleiteten das Projekt.
Das Projekt werde großzügig unterstützt durch den Regionalverband Harz e.V. und den Eltern- und Förderverein der kreismusikschule (Telemann Verein e.V.)

Der Vorverkauf für das Tanztheater sei angelaufen. Karten seien in der Kreismusikschule (Marktstraße 43, Goslar) und im Kulturclub Bad Harzburg erhältlich.


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