Clausthal-Zellerfeld. Der Berliner Reichstag wird mit einem XXL-Weihnachtsbaum aus dem Harz versorgt (regionalHeute.de berichtete). Wie die Niedersächsischen Landesforsten in einer Pressemitteilung berichten, wurde der Baum inzwischen gefällt.
Die Füße im feuchten Bachgrund und die Krone im windgeschützten Tal. So überstand eine 70-jährige Harzfichte Dürre, Stürme und Borkenkäfer. Heute wurde der stattliche Baum bei Altenau nahe der Okertalsperre gefällt. Der Baum war 31 Meter hoch und wog knapp acht Tonnen. Das kühle und ganzjährig Wasser führende Bachtal der Kalbe im Oberharz und sein windgeschützter Standort haben dem Baum zu einem besonderen Wuchs verholfen, so die Landesforsten. Nun soll er als übergroßer Weihnachtsbaum den Reichtstag in Berlin schmücken. Noch heute Nacht fährt der XXL-Weihnachtsbaum auf einem Tieflader verschnürt in die Hauptstadt. Vor dem Parlamentsgebäude bleiben von dem Baum noch 23 Meter Höhe zum Bestaunen und für die Beleuchtung übrig.
Auswahl geeigneter Nadelbäume wird Jahr für Jahr schwieriger
Die Niedersächsischen Landesforsten pflegen jährlich rund Zweidutzend solcher Elite-Weihnachtsbäume im Harz und im Solling heran. Geeignete Bäume in XXL-Format an einem passenden Standort zu finden gestaltet sich zunehmend schwierig: Stürme, fehlender Regen und Massenvermehrung von Borkenkäfern waren in den vergangenen drei Jahren die Hauptursachen für ein vorzeitiges Ende potentieller Kandidatinnen. Die Forstämter Dassel im Solling und Clausthal im Harz versorgen insgesamt drei Städte mit heimischen Fichten aus ihren Wäldern. Die besonders prachtvoll gewachsenen Nadelbäume sind bis 25 Meter hoch und schmücken traditionell die Städte Berlin, Braunschweig und Wolfsburg.
Aufwändige Ernte mit Autokran und Tieflader
Seit 1998 ernten die Landesforsten nachhaltig pro Jahr zwei bis drei Weihnachtsbaumriesen. Beim Fällen und Verladen werden die Bäume von Autokränen gehalten und behutsam auf den Tieflader gelegt. „Die Reichstags-Fichte macht Platz für junge Erlen und Buchen, die im Bachtal der Kalbe für bessere Gewässerökologie sorgen“, beschreibt der Leiter des Forstamtes Clausthal, Ralf Krüger, den Wechsel von Nadelbäumen zum Laubwald im Oberharz.
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