Braunschweig. Mitten im Winter barfuß durch die Gegend laufen? Na ja, so lange es in der Turnhalle der eigenen Schule ist und es etwas zu lernen gibt, dann geht das völlig in Ordnung. Also Hose hochgekrempelt, Schuhe und Socken ausgezogen und los ging es. Auf spielerische Weise erfuhren die Erstklässler durch den Kinderorthopäden Herr Kronewid vom HEH, wie wichtig gesunde Füße sind.
Mit der Aktion Orthofit stellt der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt. Auch den Kleinen soll schon gezeigt werden, wie wichtig kontinuierliche Bewegung und Vorsorge ist. Nur so könnten bleibende Schäden vermieden werden. Da auch das Herzogin Elisabeth Hospital in Braunschweig in der Sektion Kinderorthopädie unter Leitung von Oberarzt Heinrich Kronewid viel mit der Tatsache konfrontiert wird, dass Kinder bereits im Grundschulalter nicht passende Schuhe tragen und daraus resultierende Haltungsschäden entwickeln, nahm das HEH an dieser Aktion teil. "Wir wollen mit dieser Aktion das Bewusstsein für den Bewegungsapperat Fuß bei Kindern und Eltern wecken und darauf aufmerksam machen, dass kontinuierliche Bewegung und Vorsorge wichtig sind, um bleibende Schäden und drohende Erkrankungen zu vermeiden", so Kronewid.
Viermal um die Erde
Hintergrund ist, dass zwar 99 Prozent aller Kinder mit gesunden Füßen zur Welt kommen, jedoch nur ein Drittel mit gesunden Füßen erwachsen wird. Immerhin legt der gehende Mensch in einem Leben 282.743 Kilometer zurück, das ist viermal um die Erde. Insgesamt besuchte das HEH gemeinsam mit einem Orthopädieschuhtechniker des Sanitätshauses C.W. Hoffmeister sieben Braunschweiger Grundschulen, um dort vor den Schülern von 22 ersten Klassen kindgerecht über den Bewegungsapparat "Fuß" aufzuklären. Die Erstklässler erfuhren auf spielerische Art und Weise, wie wichtig ihre Füße sowie kontinuierliche Bewegung sind. Gemeinsam probierten die Kinder, was ihre Füße alles können, versuchten, auf einem Bein zu hüpfen, führten Balancierübungen und Springseilübungen durch sowie das Gehen auf unterschiedlichen Bodeneigenschaften.
Ein Fußabdruck für Daheim
"Je früher wir Fehlstellungen und Auffälligkeiten erkennen, desto größer ist unsere Chance, eine geeignete Behandlung anzugehen", erläuterte Kronewid. Als Belohnung bekam jedes Kind seinen eigenen Fußabdruck mit nach Hause, die Eltern erhielten ein Informationspaket zu orthopädischen Vorsorgeuntersuchungen sowie einen orthopädischen Vorsorgekalender. Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages war auch die Grundschule Heidberg mit dabei.
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