Hannover/ Wolfenbüttel. Eigentlich ist es im Landtag doch wie in der Schule. Ein manchmal etwas rauer Umgangston, Unruhe, Zwischenrufe – all das kennen Nele (16), Martje (18) und Erik (13) auch aus ihren Schulklassen.
„Dass die Abgeordneten öfter mal ermahnt werden müssen, hätte ich nicht gedacht“, sagt Erik. Einen Unterschied gibt es dann aber doch: „Die Politiker dürfen auf ihren Handys und Tablets tippen“, sagt Alex aus Ganderkesee und ist schon ein wenig neidisch.
Am 27. März, dem Zukunftstag, haben 55 Schülerinnen und Schüler aus ganz Niedersachsen die FDP-Landtagsfraktion in Hannover von innen kennengelernt. Auch zwölf Jugendliche aus Wolfenbüttel und zwei aus Salzgitter waren mit dabei – sie waren dem Aufruf des Wolfenbütteler FDP-Abgeordneten Björn Försterling gefolgt. Die Schüler besuchten nicht nur eine Plenarsitzung, sondern arbeiteten auch selbst als Fraktion. In drei Gruppen erarbeiteten sie in Fraktionssitzungen Anfragen zu den Themen Datenschutz und Schüleraustausch sowie über die Rückkehr zum Abitur nach dreizehn Jahren.
Am Ende stimmten die Schüler in einer eigenen Plenardebatte mit einem Hammelsprung über den Gewinner-Antrag ab, der von der FDP-Fraktion auch in den Landtag eingebracht werden soll. Die Bildungsthemen erhielten dabei letztendlich gleich viele Stimmen. Ein Presseteam begleitete die Arbeit der „FDP-Schülerfraktion“ mit Interviews und Fotos und schrieb danach die dazugehörige Pressemitteilung.
„Ich finde es wichtig, Kindern und Jugendlichen einen guten Einblick in die Politik zu verschaffen“, sagt Björn Försterling, der auch jugendpolitischer Sprecher der Fraktion ist. „Nur wer Bescheid weiß über das, was in den Parlamenten geschieht, geht auch als aufgeklärter Bürger zur Wahl.“
Tatsächlich ziehen die Schüler ein Fazit, das sich mit Försterlings Hoffnungen deckt: „Politik rückt durch diesen Tag viel näher. Die bevorstehende Europawahl nehme ich jetzt viel ernster“, sagt Martje. Ihre Freundin Nele stellt fest: „Politiker sind auch nur Menschen.“ Und Erik ist überrascht: „Ich hatte mir Politik viel langweiliger vorgestellt.“
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