Hantavirus verbreitet sich: Ein Landkreis besonders betroffen

Laut dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt haben sich die Infektionszahlen mit dem Hantavirus im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Region. Laut dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (LNGA) wurden in diesem Jahr bereits deutlich mehr Fälle des Hantavirus in Niedersachsen registriert, als im Vorjahr. Insgesamt wurden bisher 67 Fälle gemeldet. Im Jahr 2022 waren es insgesamt nur 17. In einem Landkreis in unserer Region gilt laut NLGA sogar ein mittleres Risiko.



So fällt die Einschätzung aus: Für den Landkreis Wolfenbüttel weist das LNGA ein mittleres Risiko aus, für die Stadt Wolfsburg wird ein geringeres Risiko ausgewiesen. Weitere Städte und Landkreise der Region werden auf der Karte nicht ausgewiesen, demnach sei für diese laut LNGA ein geringes Risiko erwartbar.

Virus wird von Nagern übertragen


Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird der Erreger von Nagetieren wie Mäuse - hauptsächlich die Rötelmaus - und Ratten auf den Menschen übertragen. Dabei muss nicht einmal ein unmittelbarer Kontakt zu den Tieren oder deren Kot und Urin stattfinden. Der Erreger kann auch über die Atemluft oder über Verletzungen der Haut mit beispielsweise belasteter Erde aufgenommen werden. Doch auch ein Nagerbiss oder Lebensmittel, die durch Ausscheidungen der Tiere belastet sind, können Überträger sein.

Symptome und Behandlung


Das Hantavirus ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar, kann aber eine Vielzahl von Symptomen auslösen, die zu ernsthaften Erkrankungen führen. Erste Symptome können laut BZgA nach 2 bis 4 Wochen auftreten, je nach Virustyp kann eine Infektion aber auch vollkommen beschwerdefrei ablaufen. Typische Symptome für die in Deutschland verbreitete Krankheitsform sind Fieber, Kopf-, Glieder und Muskelschmerzen sowie grippeähnlichen Beschwerden. Auch Husten, Rötungen im Rachen, Sehstörungen und Lichtempfindlichkeit können ein Zeichen für eine Hantavirus-Infektion sein. Weitere Symptome sind starke Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen und Kreislaufstörungen. Außerdem kann es zu Störung der Nierenfunktion kommen. Die Krankheit heilt laut BZgA vollständig ab, Todesfälle seien sehr selten.

Sollten entsprechende Symptome auftreten, wird geraten, einen Arzt aufzusuchen, um die Beschwerden zu behandeln. Eine Isolation sei nicht notwendig, da das Hantavirus nicht auf andere Menschen übertragbar ist. Eine Impfung gegen das Virus gibt es nicht.

Die BZgA hat einige Wichtige Tipps zum Schutz vor dem Hantavirus


•Waschen Sie sich nach dem Aufenthalt im Freien oder in Kellern, Dachböden oder Schuppen sorgfältig die Hände.
•Bekämpfen Sie Mäuse und Ratten insbesondere im Umfeld menschlicher Wohnbereiche, wie in Kellern, Dachböden oder Schuppen.
•Bewahren Sie Lebensmittel sicher und fest verschlossen auf, damit keine Nagetiere angelockt werden. Gleiches gilt für Tierfutter.
•Entsorgen Sie Abfall in verschließbaren Mülleimern und -tonnen.
•Geben Sie Essensreste und tierische Abfälle nicht auf den Hauskompost.
•Entsorgen Sie Nistmöglichkeiten für Nager, zum Beispiel Sperrmüll oder Abfallhaufen.
•Vermeiden Sie den Kontakt mit den Ausscheidungen von Nagetieren, insbesondere von Mäusen

Wenn Sie Mäusekadaver oder -kot beseitigen müssen:
•Lüften Sie vorher gründlich für mindestens 30 Minuten und verwenden Sie keinen Staubsauger, da Viren über die Abluft abgegeben werden können.
•Tragen Sie gegebenenfalls geeignete Atemschutzmasken (Feinstaubmaske FFP3) und Einmalhandschuhe.
•Kot bzw. Kadaver sollten befeuchtet werden (z. B. mit Wasser und Reinigungsmittel), um die Staubentwicklung zu verringern.
•Geben Sie Tierkadaver in eine Plastiktüte, die sorgfältig verschlossen wird und geben Sie diese in den Hausmüll.
•Reinigen Sie im Anschluss die betroffenen Flächen gründlich mit einem Haushaltsreiniger und entsorgen Sie die verwendeten Lappen oder Schwämme.
•Wichtig: Anschließend Hände waschen!


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