Berlin. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) weist Kritik aus der Wirtschaft an seinen Rentenplänen zurück.
Man dürfe nicht zulassen, dass das Rentenniveau absacke, denn dann hätten jetzige und künftige Rentner weniger Kaufkraft als die Arbeitnehmer, sagte Heil den Sendern RTL und ntv. "Jeder, der jetzt sagt, da müsse man kürzen oder das Rentenniveau abstürzen lassen, der wird dafür sorgen, dass Arbeitnehmer das alleine zahlen müssen." Das widerspreche der Idee der Solidarität in Deutschland.
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hatte Heil vorgeworfen, mit dem geplanten Rentenpaket die Sozialabgaben in die Höhe zu treiben und damit Wirtschaftswachstum zu gefährden. Der Minister entgegnete, man werde nicht zulassen, dass sich die Renten von den Löhnen abkoppelten. "An dieser Stelle geht es tatsächlich darum, dass die gesetzliche Rente für alle Generationen verlässlich bleibt."
Heil sprach sich dafür aus, die sogenannte Rente mit 63 beizubehalten. "Wer 45 Versicherungsjahre voll hat, der muss auch abschlagsfrei in Rente gehen können." In vielen Bereichen wie der Pflege oder im Handwerk könnten Menschen nicht so lange arbeiten. Auch eine Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters lehnte Heil kategorisch ab. Dies wäre in vielen Berufen nichts anderes als eine Rentenkürzung. "Deshalb wird es das auch nicht geben." Der SPD-Politiker kündigte an, stattdessen flexiblere Möglichkeiten für die Lebensarbeitszeit zu schaffen. "Wir setzen Anreize, dass Menschen freiwillig länger arbeiten."
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