Wolfenbüttel. Sie haben es wieder geschafft! Nach 2023 hat der DRK-Strickkreis, die ,Heißen Nadeln', erneut ein Rekordergebnis eingefahren. Durch Produktion und Verkauf ihrer Strickwaren erwirtschafteten sie im vorigen Jahr 6.000 Euro. Schon 2023 war mit 5.000 Euro ein Rekordjahr gewesen. Nachdem jetzt die Kassenprüfung erledigt war, ging die Summe an Frederike Schwieger, die Leiterin der DRK-Tafel. Das berichtet das DRK in einer Pressemeldung.
"Das kann so natürlich nicht weitergehen", sagte bei der Geldübergabe Juliane Liersch – und löste bei ihrem Strickkreis vermutlich Aufatmen aus. Denn die Ehrenamtliche des Roten Kreuzes hatte mit selbstbewussten Ansagen die Rekordjagd erst angefacht. "Nicht dass Du jetzt 7.000 Euro ausrufst", hieß es lachend aus der Runde, als jetzt knapp 20 Frauen zum ersten Treffen im neuen Jahr zusammenkamen. "Nein", entgegnete sie schmunzelnd, "aber wir wollen das Niveau halten."
Altersspanne von 50 Jahren
Die muntere Runde trifft sich jeden dritten Mittwoch, plaudert fröhlich und lacht viel und strickt gleichzeitig in einem Höllentempo. Dazu gibt es im Eberts Hof Kaffee sowie selbstgebackene Kekse und Törtchen. "Zu uns gehören 32 Damen, aber nicht immer sind alle da", erklärte Juliane Liersch. Beeindruckend ist auch die Altersspanne, die es in der Gruppe gibt, denn sie beträgt glatte 50 Jahre: "Unser jüngstes Mitglied ist 48, das älteste 98 Jahre alt."
Bei der Geldübergabe herrschten Stolz und großer Jubel. "Mit dem Erreichen dieses Ziels haben wir nicht gerechnet, denn mit ihrer Ansage hatte sich Jule ja recht weit aus dem Fenster gelehnt." Doch das Jahr lief gut, es entstanden jede Menge Strickprodukte, und an gleich drei Terminen wurde "zu humanen Preisen" verkauft. "Außer dem Weihnachtsmarkt hatten wir diesmal gleich zwei Ausstellungen unserer Waren im Eberts Hof."
Die Fans warten schon
Und darum richtete sich der Dank des DRK auch nicht nur an die agilen Frauen, sondern an ganz viele Wolfenbütteler: "Wir haben so viele Unterstützer und Unterstützerinnen, die uns helfen, ob mit Stricknadeln, mit Wolle oder mit Geld für Wolle – es ist großartig", lobte Juliane Liersch. Und sie vergaß auch nicht, die vielen Käufer zu erwähnen: "Unsere treuesten Fans warten schon das ganze Jahr darauf, bei den Ausstellungen einkaufen zu können."
Kein Wunder, denn die ,Heißen Nadeln' versuchen stets, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. "Pullover, Schals, Decken oder Socken – wir achten darauf, immer aktuelle Motive zu verwenden." Der Renner war zuletzt ein Adventskalender aus Kindersocken, die natürlich paarweise gefertigt wurden. "Auch unsere Zugluft-Schlangen für Türen oder Fenster kamen sehr gut an. Und, ganz erstaunlich: Topflappen." Jedes Stück ist ein Unikat, auch die 700 Paar Socken, die der Kreis 2024 fertigte.
DJ Ötzis Mütze
Für 2025 steht ein ausgesprochen hippes Produkt auf dem Programm: "Im Fernsehen fiel mir auf, wie gern inzwischen Mützen getragen werden, wie sie DJ Ötzi hat", erzählte Juliane Liersch. Gesagt, getan: Das Strickmuster für die angesagte Kopfbedeckung wurde bereits vervielfältigt, die ersten Modelle hängen schon im Laden. "Und für vier Euro ist das doch ein Schnäppchen", rührt die Strickkreis-Leiterin schon wieder die Werbetrommel für das Wollprodukt. "Wir überlegen sogar, ob wir eine Baumwoll-Variante fertigen. Die kann man dann auch im Sommer am Strand tragen."
Frederike Schwieger war sprachlos angesichts der Produktivität und des Einfallsreichtums der Damen. "Wir werden die tolle Summe wieder hälftig aufteilen für unsere Projekte Tafel macht Schule und Tafel packt Babytasche." Vor allem die Babytasche könne das Geld gut gebrauchen, denn in jedem Jahr gelte es, 25 junge, bedürftige Mütter mit Frühausstattung zu versehen – von der Kleidung über Windeln bis zum Bettchen.
Stark rotlastig, aus gutem Grund: Diese Patchwork-Decke, präsentiert von Katrin Zimmermann (links) und Susanne Streiter, erzielte bei einer Rotkreuz-Versteigerung 150 Euro. Foto: DRK
Übrigens kam es im vorigen Jahr zur größten Einzel-Einnahme, als eine gestrickte Patchwork-Decke versteigert wurde. Am Ende hatte Björn Försterling, Vorsitzender des DRK-Kreispräsidiums, die Nase vorn und zahlte 150 Euro für das schmucke Stück. "Die Decke soll nun gerahmt werden", erklärte Juliane Liersch. "Und dann bekommt sie einen Ehrenplatz im Foyer des neuen DRK-Gebäudes."
mehr News aus der Region