Königslutter. In der Nacht zu Dienstag brannte es schon wieder im Kleingartenverein Driebenberg. Bereits zum fünften Mal stand eine Gartenlaube in Flammen. Sowohl Pächter als auch Polizei sind seit Beginn der Brandserie besonders aufmerksam und suchen nach dem Feuerteufel.
Innerhalb von nur wenigen Wochen hat es in der Kleingartenanlage Driebenberg fünfmal gebrannt. Die Polizei geht inzwischen von Brandstiftung aus und hat entsprechende Maßnahmen eingeleitet, wie Sven-Marco Claus, Sprecher der Polizei Wolfsburg, auf Nachfrage von regionalHeute.de erklärt. "Wir gehen in diesen Fällen von Brandstiftung aus. Es gab auch bereits einige Hinweise, aber die waren leider nicht zielführend. Daher sind wir ganz dringend auf Zeugenhinweise angewiesen", so Claus. Wer zu den Tatzeiten - 1., 8., 20. und 21. September, sowie 2. Oktober - Beobachtungen gemacht hat, möchte sich bitte dringend mit der Polizei in Königslutter unter der Rufnummer 05353-941050 in Verbindung setzen.
Die Polizei habe die Brände, die seit Anfang September Pächter, Feuerwehr und Polizei in Atem halten, in den Fokus genommen, erklärt Claus. Entsprechende Maßnahmen wurden eingeleitet. "Wir verstehen die Unruhe und die Angst und Sorge der Pächter und haben natürlich dort einen Schwerpunkt gesetzt. Wir sind nach wie vor aktiv", versichert Claus.
Pächter gehen selber auf Brandstifter-Jagd
Innerhalb von vier Wochen brannte die fünfte Laube ab. Foto:
In Absprache mit der Polizei sind auch die Pächter aktiv geworden und haben selber Patrouillen organisiert, wieManfred Genge vomKGV Driebenberg 1950 am Morgen nach dem jüngsten Brand im Gespräch mit regionalHeute.de erklärt. In der Vergangenheit seien einige Pächter in den Abend- und Nachtstunden auf dem Gelände unterwegs gewesen und hielten Augen und Ohren offen. So gut es ging, habe man versucht, den nächsten Brand zu verhindern und den Übeltäter zu schnappen.
"Komischerweise haben wir festgestellt, dass die Brände wieder losgingen, als wir unsere Wachen eingestellt haben", sagt Manfred Genge und betont, dass man aber weiterhin Rundgänge organisieren werde. "Zur Not müssen wir eben einen Wachdienst engagieren", sagt er. Aber so lange es geht, wolle man selber Wache halten. "Wir werden weiterhin rumgehen", versichert Genge.
Hohe Sachschäden, aber niemand verletzt
Hohe Flammen schlugen in der Nacht zu Dienstag aus einer Gartenlaube. Foto: Feuerwehr
Glücklicherweise ist bei allen Bränden niemand verletzt worden. "Das ist schon kurios, bei den abgebrannten Lauben handelte es sich bei fast allen um leerstehende Gärten. Nur in einem Fall war der Garten verpachtet. Und es sind immer Lauben, die am Rand des Areals stehen. In der Mitte der Anlage ist noch nie was gewesen. Das ist schon alles sehr suspekt", erklärt Manfred Genge und glaubt, dass der Brandstifter gut informiert sein muss. Das Gelände ist komplett umzäunt und der oder die Täter müssen über den Zaun gestiegen sein, um die Untaten auszuführen. Auch wurde schon mehrere Male das Schloss am Tor aufgebrochen und musste durch den Verein ersetzt werden.
Jeder Brand hat einen Sachschaden zwischen 3.000 und 5.000 Euro angerichtet. Wie genau die Feuer gelegt worden, weiß man noch nicht. Aber die Angst ist groß, dass es nun so weitergeht. Die Polizei berichtet, dass bei dem Feuer der letzten Nacht sogar ein Schaden von etwa 10.000 Euro entstanden sei.Beim Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehren aus Königslutter, Ochsendorf und Lelm brannte die Parzelle bereits lichterloh und hatte schon auf ein benachbartes Gartengrundstück übergegriffen. Nach dem Ablöschen des Feuers wurde der Brandort beschlagnahmt.
Das Feuer der vergangenen Nacht wurde durch einen Pächter entdeckt. Der sah die Flammen und hat sofort die Feuerwehr gerufen und auch Manfred Genge informiert. "Aber alleine konnte er auch nichts machen. Da ist man machtlos. Ehe man den Brand sieht und gemeldet hat, ist der Täter weg", weiß Genge.
Man hoffe nun, dass durch die verstärkte Wache und die Präsenz der Polizei endlich Ruhe einkehrt, bevor wirklich noch jemand ernsthaft zu Schaden kommt.
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