Schöningen. Die Fundstätte der Schöninger Speere gehört zu den deutschen Vorschlägen zur Aufnahme in die Unesco-Liste des Welterbes: Die Kulturministerkonferenz hat am heutigen Montag in einer Sondersitzung die künftige deutsche Anmeldeliste für das Unesco-Welterbe (Tentativliste) beschlossen und dabei die Fundstätte als eine von sieben Nominierungen ausgewählt. Das teilt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur in einer Pressemeldung mit.
„Ich freue mich sehr, dass die Fundstätte der Schöninger Speere für das Welterbe vorgeschlagen wird. Die Nominierung der archäologischen Stätte verdeutlicht ihre herausragende Bedeutung für die Geschichte der Menschheit weit über Deutschland hinaus“, so Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs. „Durch die besondere geologische Situation ist sie ein Fenster in die Frühzeit der Menschheitsgeschichte, das Einblicke in menschliches Zusammenleben und auch Habitate und Ökosysteme vor 300.000 Jahren ermöglicht. Als prähistorische Stätte kann die Fundstätte der Schöninger Speere eine Lücke in der Welterbeliste schließen.“
7 aus 21
Insgesamt gab es aus den Ländern 21 Bewerbungen, wovon sieben Stätten für die Fortschreibung der zukünftigen Tentativliste nominiert werden. Mit ihrem Beschluss hat sich die Kulturministerkonferenz den Auswahlempfehlungen eines Fachbeirats angeschlossen, der mit international langjährig erfahrenen Expertinnen und Experten auf dem Gebiet des UNESCO-Welterbes besetzt war. Entscheidend für die Bewertung war insbesondere das Potenzial eines außergewöhnlichen weltweiten Wertes sowie die Berücksichtigung der „Globalen Strategie für eine repräsentative, ausgewogene und glaubwürdige Welterbeliste“.
Eine Tentativliste ist eine nationale Vorschlagliste. Sie enthält die Kulturdenkmäler und Schutzgebiete, für die ein Staat die Nominierung als Unesco-Welterbe anstrebt. Für die neue deutsche Tentativliste konnte Niedersachsen, so wie jedes Bundesland, zwei Vorschläge einreichen. Schöningen konnte sich also gegen zahlreiche Mitbewerber durchsetzen. 2024 wird die neue deutsche Tentativliste beim Welterbezentrum in Paris eingereicht.
"Tolle Nachricht für die ganze Region"
"Es ist eine tolle Nachricht für die ganze Region“, betont der SPD-Landtagsabgeordnete Jörn Domeier in einem Presse-Statement. Mit dem Status als Welterbe könne das paläon eine ganz neue Stufe der internationalen Aufmerksamkeit erreichen, die große Besucherströme erschließen könne. Somit werde neben dem wissenschaftlichen Status auch der touristische erheblich aufgewertet, so Domeier abschließend.
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