Helmstedt. Der Landkreis Helmstedt setzt seine Arbeiten bei der Ausstattung und dem Ausbau seiner Schulen zu inklusiven Schulen weiter fort. Daher sieht der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr 2019 insgesamt 350.000 Euro für die 14 weiterführenden Schulen, deren Träger der Landkreis ist, vor.
Mit diesem Geld sollen zum Beispiel behindertengerechte Toiletten geschaffen oder Rampen in und an den Schulen errichtet werden, berichtet der Landkreis Helmstedt in einer Pressemitteilung.
„Bis zum Jahre 2024 sollen die Schulen so weit wie möglich barrierefrei sein“, so Dietrich Nelle, Leiter des Geschäftsbereichs Hochbau und Gebäudemanagement des Landkreises Helmstedt. Mit der im Entwurf des Haushalts für 2019 festgelegten Summe würden sich weitere bauliche Verbesserungen zum Ausbau der inklusiven Schulen einstellen. Für die Folgejahre ab 2020 kann mit einem ähnlich hohen finanziellen Bedarf für mehr Barrierefreiheit in den Schulen gerechnet werden.
Wie bereits im letzten und im laufenden Jahr werden auch zukünftig Klassenzimmer mit Schallschutz ausgestattet, um Kindern, denen das Hören schwer fällt, die Teilhabe am Unterricht zu ermöglichen. In Helmstedt gibt es mehrere schallgeschützte Klassenräume, zum Beispiel auch im Gymnasium am Bötschenberg. In dieser Schule nutzt außerdem eine sechste Klasse einen innovativen Lautsprecher, der nur die Stimme des Sprechenden und nicht sämtliche Geräusche im Raum verstärkt. „Das erlaubt dem hörgeschädigten Mitschüler die aktive Teilhabe am Unterricht und fördert ein konzentriertes Arbeiten in der Klasse“, freut sich Christian Jürgens, stellvertretender Schulleiter und Koordinator des Gymnasiums.
Bedarf für weitere Ausstattung ist da
Auch drei Klassenzimmer des Gymnasiums Julianum sind schallgeschützt. Trotzdem bestehe hier noch Bedarf für mindestens einen weiteren Klassenraum mit derartiger Ausstattung, so Thomas Niemietz, Lehrer und Koordinator am Julianum. Vorteilhaft ist an dieser Schule, dass das Gebäude durch mehrere Rampen und den Fahrstuhl in allen Etagen zugänglich ist.
Inklusives Lernen setzt bauliche Barrierefreiheit voraus, sagt die Inklusionsbeauftragte des Landkreises Helmstedt, Dr. Christina Trittel. Sie schätzt die geplanten Investitionen in die Schulgebäude positiv ein und sieht sie zugleich als Startschuss für weitere Maßnahmen an, die in den kommenden Jahren folgen sollten.
Bei zukünftigen Sanierungen sei unbedingt an die Barrierefreiheit immer gleich mitzudenken. Langfristig sollte auch das Innere der Schulen noch verbessert werden. Zu denken sei dabei an eindeutige Farbkonzepte, die Schülern helfen, sich schneller zurechtzufinden. Auch mehr Räume für Gruppen- oder Projektunterricht, Schülerküchen, Werkstätten, mehr bewegungsfördernde und naturnahe Elemente auf Schulhöfen wären wünschenswert.
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