Lavie Reha erhält Spende für Klangtherapie

Die Kroschke Kinderstiftung ermöglicht der Lavie Reha mit 4.000 Euro, ihre Angebote der Klangtherapie deutlich auszubauen.

Klangspiele, Schalen, Schlägel und ein großer Gong: Bei der Übergabe neuer Materialien zeigte Musiktherapeut Thomas Grove (vorn) die beeindruckenden neuen Möglichkeiten. Dabei waren (hinten von links): Vorstand Reinhold Renger (Kroschke Kinderstiftung), Spenderin Elke Fokken, Andrea Gürntke und Geschäftsführerin Corinna Wollenhaupt (beide Lavie). Ganz vorn Stiftungsmaskottchen Bärtram.
Klangspiele, Schalen, Schlägel und ein großer Gong: Bei der Übergabe neuer Materialien zeigte Musiktherapeut Thomas Grove (vorn) die beeindruckenden neuen Möglichkeiten. Dabei waren (hinten von links): Vorstand Reinhold Renger (Kroschke Kinderstiftung), Spenderin Elke Fokken, Andrea Gürntke und Geschäftsführerin Corinna Wollenhaupt (beide Lavie). Ganz vorn Stiftungsmaskottchen Bärtram. | Foto: Regio-Press

Königslutter. Nun steht auch bei der Lavie Reha in Königslutter ein "Bärtram". Der flauschige Bär ist das Maskottchen der Kroschke Kinderstiftung und wird überall dort überreicht, wo die Braunschweiger sozialen Projekten finanziell unter die Arme greifen. Bei Lavie ging die Ankunft Bärtrams einher mit der Förderung von Klangmaterialien im Wert von 4.000 Euro. Dies geht aus einer Lavie-Pressemitteilung hervor.



"Wir sind sehr froh und dankbar, dass diese Zusammenarbeit zustande gekommen ist", sagte bei der Übergabe Thomas Grove. Der Sozialpädagoge ist Leiter des Lavie-Fachbereichs berufliche Inklusion, vor allem aber – das wurde bei dem gemeinsamen Termin deutlich – von ganzem Herzen Musiktherapeut. "Durch die Hilfe der Kroschke-Stiftung können wir unser Angebot nun abrunden."

Tatsächlich steht im Entspannungsraum ("Im Einklang") nun eine schöne Reihe von unterschiedlichen Schalen, Klangspielen sowie ein großer Gong, allesamt traditionell aus einer Legierung von Kupfer und Zinn (Bronze). Daneben verschiedene Schlägel und Untersetzer, damit sich die Klänge optimal im Raum entfalten können. Bei der Klangmeditation liegen etwa ein Dutzend Teilnehmende auf Matten im Raum und nehmen Klangbäder, schildert Thomas Grove. "Neben der aktiven Musiktherapie, dem gemeinsamen Spielen von Instrumenten, bieten wir auch die rezeptive Therapie an" – dabei empfangen Gäste die Schwingungen mit dem ganzen Körper und tauchen regelrecht ein in neue Sphären. "Sie können dabei aber auch ihren Körper anders und intensiver wahrnehmen."

Mit dem Klangfahrstuhl in neue Sphären


Schon bei der Vorführung durch den Musiktherapeuten wurde deutlich, welche Möglichkeiten die therapeutischen Klangschalen bieten. Je nach Größe und Frequenzspektrum werden unterschiedliche Körperregionen angesprochen und berühren das Innerste. Weitere Klangspiele, die Koshis, klingen sehr harmonisch zueinander und stehen für die Elemente Luft, Wasser, Erde, Feuer – mit völlig unterschiedlichem Ansatz. Mit dem großen Gong und verschiedenen Schlägeln gelang es Grove, regelrechte Geschichten zu erzählen. Und in die größte, die Fußklangschale können sich Menschen stellen, die mal von unten bis oben von den Schwingungen erfasst werden wollen – der Fachmann spricht von einem "Klangfahrstuhl".

"All das dient einerseits der Entspannung", sagt Thomas Grove. Die jungen Menschen bei Lavie leiden in der Regel unter psychischen Problemen. "Ohne diese Entspannung fallen ihnen das Lernen und überhaupt die Sinneswahrnehmung ungleich schwerer." Außerdem kämen auf diese Weise Körper und Geist in Einklang – "ein wichtiger Aspekt auf dem Weg zu mehr Achtsamkeit." Auch den Gästen bei der Spendenübergabe wurde schnell deutlich, dass die Konzentration auf den Klang aus der Schale ein Ausstieg sein kann aus dem Lärm und der Hektik des Alltags.

Lavie-Geschäftsführerin Corinna Wollenhaupt lobte die Entwicklung der Klangtherapie nach dem ersten Jahr: "Wir haben ganz viele positive Rückmeldungen von den Teilnehmenden erhalten, das war wirklich erstaunlich." Thomas Grove habe sich vorbildlich engagiert, seine Fortbildungen ergänzten die Therapie-Ziele um Stressmanagement und Burnout-Prophylaxe. Auf dieser Grundlage sowie durch die neuen Schalen soll das Angebot nun erweitert werden. Neben Thomas Grove wird künftig Andrea Gürntke Auszüge dieser Klangmethoden in die Lerntherapie einfließen.

Spende aus Überzeugung


Auch dem Stiftungsvorstand und Spenderin Elke Fokken (Groß Lafferde) war die Begeisterung anzusehen. Reinhold Renger wies darauf hin, dass die musische Förderung von Kindern mit Handicaps seit Jahren zu den Schwerpunkten der Kroschke Kinderstiftung gehört: "Wir setzen uns seit mehr als 30 Jahren für kranke und behinderte Kinder und für Prävention in Norddeutschland ein. Die Stiftung vergibt seit 2022 einen Forschungspreis für Kinderschutz in der Medizin. Mit einem Gesamtfördervolumen von mehr als sieben Millionen Euro wurden 1.000 Projekte verwirklicht." Die Stiftung werde durch Spenden, vor allem aus dem Unternehmensgruppen der Stifter Klaus und Christoph Kroschke finanziert.

Elke Fokken hat bereits eigene Erfahrungen mit der Musiktherapie gemacht. "Das Thema hat mich schon immer angesprochen, ich mache auch Yoga und Ayurveda und konnte mich sehr gut mit dem Förderantrag identifizieren", erklärte sie, als sie auf Socken die Fußklangschale ausprobierte. Keine Frage: Bärtram hat eine sehr passende neue Heimat gefunden.


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