Leere Geschäfte in Helmstedt - Citymanager soll her

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Erster Stadtrat Henning Konrad Otto (links stehend) begrüßte Expertenrunde und Gäste. Fotos: Alexander Dontscheff
Erster Stadtrat Henning Konrad Otto (links stehend) begrüßte Expertenrunde und Gäste. Fotos: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Helmstedt. Mit Unterstützung der complan Kommunalberatung arbeitet die Stadt Helmstedt derzeit an der Aufstellung eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes. In diesem Rahmen fand am heutigen Mittwoch die erste von zwei Bürgerdiskussionen in der Marktpassage statt. Das Thema: "Einkaufen in Helmstedt".


Eingeladen hatten die Stadt - vertreten durch den Ersten Stadtrat Henning Konrad Otto - und die complan Kommunalberatung in einen leerstehenden Laden in der Marktpassage. In der Einführungsrundediskutierten auch Vertreter des Einzelhandels, des ehrenamtlich betriebenen Stadtmarketings "Helmstedt aktuell" sowie der neue Besitzer der Marktpassage Stefan Heidemann mit den zahlreichen Gästen.

Alle waren sich einig: Es gibt drei Probleme, mit dem der Handel in der Innenstadt zu kämpfen hat - die Konkurrenz auf der "grünen Wiese", das Internet sowie die Oberzentren Braunschweig, Wolfsburg und Magdeburg. Ein daraus resultierendes Symptom sei der zunehmende Leerstand.

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Im leerstehenden Laden in der Marktpassage hatten sich viele Neugierige eingefunden. Foto: Dontscheff



Doch es gebe auch Pluspunkte wie die schöne, historische Altstadt, die kurzen Wege und die gute Verkehrsanbindung. Helmstedt habe ein Riesenpotenzial, aber auch das Problem, das viele Helmstedter das selbst nicht zu schätzen wüssten.

Innenstadtmanager gefordert


Von vielen Seiten wurde die feste Einrichtung einesInnenstadt- oder Citymanagers seitens der Stadt gefordert. Bei diesem sollten alle Enden des Netzwerks - denn schließlich könne man das Problem nur lösen, wenn alle an einem Strang ziehen - zusammen laufen.Stadtrat Henning Konrad Otto betonte, dass auch die Stadt daran Interesse habe, in wie weit es finanziell umsetzbar sei, müsse geschaut werden.

Anregungen aus dem Publikum gab es auch einige wie die Auflockerung des Denkmalschutzes, eine Zusammenlegung mehrerer kleinerer leerstehender Läden zu größeren oder das Anwerben von Studenten aus den Nachbarstädten Braunschweig und Wolfsburg. Beim Thema Parken gingen die Meinungen auseinander. Während manche die Parkgebührenabschaffen wollen, da sie potentielle Kunden abschreckten, sehen andere die Gefahr, dass ohne Gebühren alle Plätze von Mitarbeitern umliegender Firmen belegt würden und dann kein Platz mehr für Besucher von außen wäre. Otto kündigte an, dass ein neues Parkraumkonzept kurz vor der Fertigstellung stehe und im April den Ausschüssen präsentiert werden soll.

Auch in Sachen Leerstand sei die Stadt aktiv. Auf ihrer Homepage wird ein Leerstandmanagement angeboten, wo jeder seine Flächen anbieten kann.

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Stefan Heidemann, der neue Besitzer der Marktpassage. Foto: Dontscheff



Die Ladenmieten in Helmstedt seien durchaus moderat, erklärte Stefan Heidemann. Es sei sogar so, dass sie vor 20 Jahren höher waren als heute. Dies stelle für die Vermieter natürlich ein Problem dar, denn Kosten für den Erhalt der Immobilien seien die gleichen wie in den Oberzentren, wo sich deutlich höhere Mieten erzielen ließen.

Für die Marktpassage plant Heidemann neben einer optischen Auffrischung (neues Farbkonzept) die Bestandsmieter langfristig zu binden und ihnen teilweise eine Vergrößerung anzubieten. Er habe das Objekt privat erworben, spekulative Interessen ständen nicht im Vordergrund.

Weitere Anregungen schriftlich vor Ort möglich


Die Besucher konnten weitere Anregungen schriftlich an ausgehängten Plakaten festhalten. Diese werden ausgewertet und fließen in das Konzept mit ein. Auch außerhalb der Diskussionen - die zweite findet kommenden Dienstag, 6. März, 18:30 Uhr zum Thema "Attraktive Innenstadt?" statt - können die Wände mit Vorschlägen gefüllt werden. Henning Konrad Otto würde sich freuen, wenn sich vermehrt auch jüngere Menschen in die Diskussion einbringen würden.

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Vorschläge können auch schriftlich hinterlassen werden. Foto: Dontscheff


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