Neue Ausbildungsplätze für benachteiligte Jugendliche?

von Sandra Zecchino


Von den Geldern sollen in den Ausbildungbetrieben zusätzliche oder erstmalig angebotenen Ausbildungsplätze akquiriert werden. Foto: privat
Von den Geldern sollen in den Ausbildungbetrieben zusätzliche oder erstmalig angebotenen Ausbildungsplätze akquiriert werden. Foto: privat | Foto: Privat

Helmstedt. Bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 24. September diskutieren die Mandatsträger, ob der Landkreis acht zusätzlich Ausbildungsplätze für benachteiligte Jugendliche fördern wird.


Im März beantragte der RegionalVerbund für Ausbildung (RVA) laut Vorlage erneut Mittel für die Bereitstellung von zehn zusätzlichen Ausbildungsplätzen. Von diesen Geldern sollen - wie in den vergangenen Jahren auch - in den Ausbildungbetrieben zusätzliche oder erstmalig angebotenen Ausbildungsplätze akquiriert werden.

In der Vorlage beantragt die Verwaltung jedoch lediglich die Mittel für acht weitere Ausbildungsplätze. Dafür sprächen mehrere Gründe. Zum einen nennt die Verwaltung die angespannte finanzielle Lage des Landkreises. Zusätzlich sei es immer schwieriger, die entsprechenden Ausbildungsstellen im Landkreis zu finden. So sei für das aktuelle Ausbildungsjahr bereits auf Wolfsburger Ausbildungsstellen zurückgegriffen worden, nachdem die Akquise im Landkreis nicht gelang. Zudem werde über vermehrte andere Aktivitäten (etwa Boheme oder die Bildungsregion) ebenfalls an der Verbesserung des Übergangs Schule/Beruf gearbeitet.

Förderung dennoch notwendig


Trotz der Argumente, die für eine Reduktion der geförderten Plätze spricht, ist die Förderung aus Sicht der Verwaltung weiterhin sinnvoll, wenn auch im reduzierten Maße. So seien immer noch viele Jugendliche, die auf Ausbildungsplatzsuche sind, als marktbenachteiligt anzusehen. Die Gründe hierfür wären vielfältig. Für viele Bewerber stelle die schulische Qualifikation oder die ethnische Herkunft den Grund der Marktbenachteiligung dar, in einigen Branchen könne angesichts der immer noch traditionell vorherrschenden Rollenbilder eine Benachteiligung durch das Geschlecht der Bewerber gegeben sein.

Unterstützung während der gesamten Ausbildung


Ein weiterer Aspekt, der aus Sicht der Verwaltung für eine Förderung spricht, ist die kontinuierliche Unterstützung während der gesamten Ausbildungsdauer. 2016 betrage die bundesweite Quote bei vorzeitig abgebrochenen Ausbildungsverhältnissen im Durchschnitt 24,9 Prozent und die Quote im Landkreis Helmstedt weiche hiervon nicht signifikant ab. Beim RVA beträgt die Abbruchquote für im Jahr 2016 begonnene Ausbildungsverhältnisse lediglich 16,07 Prozent. Zusätzlich zeige die Auswertung in 2016, dass über 92 Prozent aller Auszubildenden der RVA ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hätten.

Für die neuen Ausbildungplätze kalkuliere die Verwaltung mit Kosten in Höhe von 192.200 Euro. Die genauen Kosten könnten erst ermittelt werden, wenn feststände, in welchen Branchen die Auszubildenden unterkommen.

Die endgültige Entscheidung wird am 25. August im Kreisausschuss getroffen.


mehr News aus Helmstedt