Helmstedt. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat die Renaturierung der Schunter zwischen Beienrode und Glentorf erfolgreich abgeschlossen. Mit der ökologischen Umgestaltung wurde auf einer Länge von etwa zwei Kilometern ein naturnaher Gewässerabschnitt geschaffen, der sowohl der Artenvielfalt als auch dem Wasserrückhalt dient, heißt es in einer Mitteilung des NLWKN.
Die Bauarbeiten starteten im Herbst 2024 und mussten nach einer geplanten Weihnachtspause im März 2025 erneut aufgrund ungünstiger Witterung unterbrochen werden. Mitte Juli 2025 wurden die Arbeiten wieder aufgenommen und konnten zügig nach Durchführung der restlichen Bodenbewegungs- und Optimierungsarbeiten abgeschlossen werden.
Neuer Lauf für die Schunter
Kern der Arbeiten ist die Verlegung und Umgestaltung des zuvor begradigten Flusslaufes. Obere Bodenschichten wurden abgetragen, ein neues mäandrierendes Gewässerbett mit einer Niedrigwasserrinne angelegt. Der neue Verlauf wurde mit Kies und Totholz ökologisch aufgewertet. Zudem wurden angrenzende Auenflächen durch die Anlage von Senken und Teichen wieder besser in den natürlichen Wasserhaushalt eingebunden. Auf diesen Flächen erfolgte ergänzend umfangreiche Anpflanzungen mit auwaldtypischen Gehölzen, wie zum Beispiel der Frühe Traubenkirsche und dem Feldahorn.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund eine Millionen Euro und wurden über das Förderprogramm NEOG (Naturnahe Entwicklung der Oberflächengewässer) und zusätzlich über Landesmitteln finanziert.
Gute Aussichten für die Schunter
„Die Schunter kann sich hier künftig wieder natürlicher entwickeln – mit flachen Ufern, wechselnden Strömungsverhältnissen und neuen Lebensräumen für viele typische Arten.“, erklärt Edith Büscher-Wenst, Projektverantwortliche vom NLWKN. Gleichzeitig trägt die Maßnahme durch häufigere Überflutung der angrenzenden Flächen zum Wasserrückhalt bei – ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie.“
Das Projektwurde in enger Abstimmung mit der Stadt Königslutter und der Autobahn GmbH, die jeweils Flächen für die Maßnahme zur Verfügung gestellt haben, sowie dem zuständigen Unterhaltungsverband umgesetzt. Erste Anzeichen für eine positive ökologische Entwicklung sind, durch die Rückkehr strukturgebundener Arten wie dem Eisvogel, bereits erkennbar.