Rund 400 Kippen im Monat - Björn Allmers sammelt Zigarettenreste

Die weggeworfenen Zigaretten können eine Gefahr für Kinder und Tiere sein.

Björn Allmers sammelt mit seiner alten Grillzange Zigarettenstummel in der Landschaft rund um Lehre auf.
Björn Allmers sammelt mit seiner alten Grillzange Zigarettenstummel in der Landschaft rund um Lehre auf. | Foto: Gemeinde Lehre

Lehre. Menschen wie Björn Allmers brauchen keine gemeindliche Umweltwoche, um Gutes für die Umwelt zu tun. Regelmäßig durchstreift er die Feldwege aber auch die innerörtlichen Straße in der Ortschaft Lehre und befreit diese von weggeworfenen Kippen. Das berichtet die Gemeinde Lehre in einer Pressemeldung.


„Es ist einfach traurig, wie gedankenlos einige Mitmenschen die Umwelt verschmutzen“, so Allmers. Dabei ist es dem 63-Jährigen wichtig, dass diese Kippenreste toxisch sind und nicht nur für Tiere gefährlich. So befasst sich die Giftnotrufzentrale der Bundeshauptstadt rund 250 Mal im Jahr mit der Vergiftung von Kindern durch Verschlucken von ganzen Zigaretten oder Kippen. Nikotin ist nach Medikamenten die häufigste Ursache einer Vergiftung im Kleinkindalter.

"Zwei Drittel der Kippen landen auf dem Boden"


Und auch weltweit sind Zigarettenstummel ein großes Problem, sie sind das häufigste Abfallprodukt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden jährlich rund 5,6 Billionen Zigaretten pro Jahr geraucht. Die WHO nimmt an, dass zwei Drittel davon auf dem Boden landen. Demnach wird die Umwelt weltweit mit 340.000 bis 680.000 Tonnen nicht ordnungsgemäß entsorgten Kippenresten verschmutzt.

„Vielleicht finde ich Nachahmer, die einfach auch mal zur Seite schauen und Verunreinigungen aufnehmen. Die passende Tüte habe ich immer dabei und nach Rücksprache mit der Gemeinde Lehre kann ich diesen Müll ganz einfach in den Mülleimern an den Feldwegen entsorgen“, so Allmers weiter.

"Das `Wir´und nicht nur das Ìch´"


Bürgermeister Andreas Busch zeigt sich von dem Einsatz Allmers begeistert: „Solche Menschen zu unterstützen macht Spaß und gibt Hoffnung, dass das ‚Wir‘ und nicht nur das ‚Ich‘ zählt.“

Vor dem Hintergrund, dass die Umweltwoche 2020 ausfällt, ist es wichtig, dass auch in der Zeit dazwischen gesammelt wird. Wer helfen möchte, kann dies unbürokratisch tun, kleinerer Müll lässt sich dabei problemlos in den gemeindlichen Mülleimern entsorgen. Größere Mengen oder gar Sperrmüll in der freien Landschaft kann über die Meldoo-App an die Gemeinde gemeldet werden. Solche größeren Mengen können aber auch direkt an den Landkreis Helmstedt über die Emailadresse abfallberatung@landkreis-helmstedt.de gemeldet werden.


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