Grasleben. Samtgemeindebürgermeister Gero Janze gab im Zuge der Samtgemeinderatssitzung am Montagabend bekannt, dass er zur Kommunalwahl im September 2026 nicht erneut kandidieren werde und somit zum 31. Oktober 2026 aus dem Amt ausscheiden wird. Das berichtet die Samtgemeinde Grasleben in einer Pressemitteilung am heutigen Dienstag.
Janze führt das Amt seit Juli 2012 aus und befindet sich aktuell in seiner zweiten Wahlperiode. Zuletzt wurde er im April 2020 mit knapp 87 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Seine Amtszeit werde er bis Oktober 2026 mit vollem Engagement fortsetzen.
Keine leichte Entscheidung
„Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen und wurde nach sorgfältiger Abwägung getroffen. Obwohl mir mein Amt viel Freude bereitet und ich mit Leidenschaft dabei bin, habe ich mich letztlich für diesen Schritt entschieden. Wir haben als Samtgemeinde Grasleben mit vielen motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit einem engagierten Samtgemeinderat in den letzten Jahren vieles zum Positiven verändert. Die Samtgemeinde ist im Bereich der Feuerwehren, der Kindergärten, des neuen Freibads und der Grundschule Grasleben gut aufgestellt. Insbesondere haben wir aber eine handlungsfähige und überwiegend moderne Verwaltung, was aufgrund des akuten Personalmangels heute nicht mehr selbstverständlich ist. Dennoch kosten all diese Veränderungsprozesse und Entwicklungen enorm viel Kraft und Energie“, erklärt Janze.
"Der Umgangston wird rauer"
Ein weiterer Grund für seinen Entschluss sei das stetig wachsende Anspruchsdenken – nicht nur seitens der Bürgerinnen und Bürger. „Die Erwartungen steigen kontinuierlich, der Umgangston wird rauer, und oft reicht selbst das Beste nicht aus“, so Janze.
Besonders belastend sei zudem die politische Auseinandersetzung um die von der AfD und den Freien Wählern propagierte Südumgehung in Grasleben gewesen. „Wenn man trotz klarer Fakten den Gemeinderat nicht erreichen kann und am Ende eine irrsinnige Südumgehung vorangetrieben werden soll, dann zehrt das an den Kräften und frustriert. Natürlich gibt es bei mir eine gewisse Genugtuung, wenn die neue Verkehrszählung drei Jahre später nochmals schwarz auf weiß belegt, dass die Südumgehung nicht kommen kann – das hilft aber den Menschen auch nicht weiter. Die LKWs knattern weiterhin mit zu hoher Geschwindigkeit am Kindergarten und der Schule vorbei – und damit auch an den Menschen.“
Dennoch betont Janze, dass er seine Amtszeit mit vollem Einsatz beenden werde: „Ich werde bis zum letzten Tag mit voller Energie für die Samtgemeinde Grasleben arbeiten, denn diese Gemeinde liegt mir sehr am Herzen. Ich bin meiner Heimat sehr verbunden und habe auch die Absicht, ihr weiterhin treu zu bleiben. Man weiß ja nie, was die Zukunft bringt – eine Option für ein zukünftiges kommunalpolitisches Engagement möchte ich mir daher offenhalten. Zunächst bin ich aber offen für neue berufliche Möglichkeiten.“