Schlechte Unterrichtsversorgung: Dringend Maßnahmen erforderlich

Helmstedt kämpft um Lehrkräfte: Warum der ländliche Raum im Wettbewerb um die besten Köpfe oft das Nachsehen hat.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Helmstedt. Helmstedt hat mit erheblichen Herausforderungen in der Unterrichtsversorgung zu kämpfen, wie der jüngste Austausch im niedersächsischen Kultusministerium verdeutlichte. Bei einem Treffen von Vertretern des Stadtelternrats Helmstedt mit Staatssekretär Marco Hertrich und unter Begleitung der Landtagsabgeordneten Jörn Domeier (SPD) und Swantje Schendel (Bündnis 90/Die Grünen) wurden die Schwierigkeiten der Region intensiv diskutiert. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Benachteiligung des Landkreises im Vergleich zu urbanen Standorten wie Braunschweig und Wolfsburg. So geht aus einer Pressemitteilung von Domeier hervor.



Helmstedt befindet sich als ländlicher Raum in einer strukturellen Schwächeposition. Die Zahlen sprechen für sich: Mit einer Unterrichtsversorgungsquote von 94,5 Prozent liegt Helmstedt im Jahr 2023 unter dem landesweiten Schnitt. Diese Situation ist vor allem auf den Mangel an Lehrkräften zurückzuführen, die bereit sind, sich in der Region niederzulassen. Während es landesweit gelungen ist, mehr Stellen zu schaffen, darunter auch Rekordzahlen an neuen Lehrkräften, hat Helmstedt Schwierigkeiten, die Stellen tatsächlich zu besetzen.

Ein Hauptgrund für diesen Engpass ist die unzureichende Attraktivität des Standortes für frisch ausgebildete Lehrkräfte. Faktoren wie die Entfernung zum Studienort, die baulichen Zustände der Schulen und das generelle Umfeld beeinflussen die Wahl des Arbeitsortes junger Lehrkräfte stark. Im Vergleich zu gut ausgestatteten Schulen in städtischen Gebieten verliert Helmstedt hier häufig den Wettbewerb um qualifiziertes Personal. In der Konsequenz fehlen der Region nicht nur Lehrer, sondern auch die nötige Unterstützung in Form zusätzlicher Fachkräfte.

Lösungen sind dringend gefragt


Der Staatelternrat und lokale Vertreter fordern eine stärkere Unterstützung des ländlichen Raums. Eine gezielte Lehrkräftequote für Regionen wie Helmstedt könnte den Standortnachteil mindern und eine gerechtere Verteilung der Lehrkräfte sicherstellen. Alternativ sind weitere Anreize denkbar, um den Schulstandort Helmstedt attraktiv zu gestalten und junge Lehrkräfte zu gewinnen. Bis solche Maßnahmen umgesetzt werden, bleibt Helmstedt vorerst auf Eigeninitiative angewiesen – sei es durch Verbesserungen in der Ausstattung der Schulen oder durch andere kommunale Maßnahmen zur Standortstärkung.

Die Problematik ist jedoch nicht nur auf Helmstedt beschränkt, sondern betrifft viele ländliche Gebiete. Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, ob das Land Niedersachsen Maßnahmen zur Unterstützung der ländlichen Regionen ergreifen wird. Doch klar ist: Helmstedt hat Handlungsbedarf und braucht dringend Lösungen, um im Bildungswettbewerb nicht weiter zurückzufallen.


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