Schöningen. Am Donnerstagmittag wurde eine 67-jährige Frau aus Schöningen Opfer eines Telefonbetrugs. Gegen 13:15 Uhr erhielt sie einen Anruf von einer Frau, die sich als ihre Tochter ausgab. Das berichtet die Polizei in einer Pressemeldung.
Die Anruferin weinte und schluchzte, bevor sie das Gespräch an eine vermeintliche Sachbearbeiterin weiterleitete. Diese behauptete, die Tochter der Rentnerin habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Frau und ein Kind verletzt worden seien. Um eine Haftstrafe zu vermeiden, forderte die Anruferin eine Kautionszahlung.
Tasche mit Wertsachen übergeben
Im Laufe des Gesprächs wurde die geforderte Summe immer höher. Während die Frau zum vereinbarten Übergabeort an der Rückseite des Schöninger Rathauses fuhr, blieb sie die ganze Zeit über am Telefon. Dort traf sie auf einen unbekannten Mann, der sich als Rathausmitarbeiter ausgab. Er war etwa 40 bis 50 Jahre alt, 1,80 Meter groß, hatte kurze graue Haare und trug ein beigemeliertes T-Shirt sowie eine schwarze Jeans. Er trug eine weiße Kunststofftüte mit blauer Aufschrift bei sich. Die Frau übergab ihm die Tasche mit ihren Wertsachen, bevor er verschwand.
Polizei warnt vor Telefonbetrügern
Die Rentnerin wurde angewiesen, nach Hause zu fahren und auf weitere Anweisungen zu warten. Als das Gespräch abrupt endete, kontaktierte sie ihre Tochter und erkannte den Betrug. Die Polizei bittet Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, sich beim 3. Fachkommissariat in Wolfsburg unter der Telefonnummer 05361-46460 zu melden.
Die Polizei warnt erneut vor den immer wieder neuen Tricks der Telefonbetrüger. Diese nutzen emotionale Geschichten, um ihre Opfer in eine Ausnahmesituation zu versetzen, erklärt der Präventionsexperte Mario Dedolf. Die Polizei rät, bei solchen Anrufen sofort aufzulegen und die Polizei sowie die betroffenen Angehörigen zu informieren. Weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft fordern am Telefon Kautionen oder schicken Abholer.