Schöningen wählt: Der große Kandidatencheck, Teil 1

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Wer folgt auf Henry Bäsecke: Malte Schneider (links) oder Markus Sobotta (rechts)? Fotos: SPD Unterbezirk Braunschweig/CDU Kreisverband Helmstedt
Wer folgt auf Henry Bäsecke: Malte Schneider (links) oder Markus Sobotta (rechts)? Fotos: SPD Unterbezirk Braunschweig/CDU Kreisverband Helmstedt | Foto: Links: SPD Unterbezirk BS Rechts: CDU KV Helmstedt

Schöningen. Am 10. November wählt Schöningen einen Nachfolger für den scheidenden Bürgermeister Henry Bäsecke. Zwei Bewerber kämpfen in den kommenden Wochen um dessen Nachfolge. regionalHeute.de hat den beiden parteilosen Kandidaten auf den Zahn gefühlt und stellt sie und ihr Programm in dieser Serie vor.


Malte Schneider: "Frischer Wind für junge Familien"


Malte Schneider ist 35 Jahre alt, wohnt in Hoiersdorf und arbeitet als Rechtsanwalt in seiner Helmstedter Kanzlei. Er ist außerdem Mitglied im Hoiersdorfer Ortsrat. Der parteilose Schneider wird für die Wahl von der SPD unterstützt, die bis zur letzten Kommunalwahl die absolute Mehrheit im Stadtrat inne hatte. Schneider sieht darin jedoch kein Problem für Wähler, die sich einen Politikwechsel wünschen: Er selbst sei ja angetreten, um etwas zu ändern. Gerade weil er mit Sachen unzufrieden sei.Er sei"der Auffassung, dass ich anbieten muss, es anders zu machen, wenn ich unzufrieden bin. Natürlich auch in der Hoffnung, es besser machen zu können." Nur schimpfen oder gar ein Wahlboykott helfe ja keinem weiter, so Schneider im Gespräch mit regionalHeute.de. Überhaupt sei ja auch nicht alles falsch gelaufen. Schneider sieht die richtigen Weichen gestellt: Er erkenne viel Dynamik in der Stadt und zählt als Beleg die Kaffeerösterei, sowie den neuen Investor auf dem Klostergut St. Lorenz auf. Diese Ansätze will Schneider weiterführen.

Der 35-Jährigesiehtsich als Kandidat für die jungen Familien in Schöningen, deren Sorgen und Nöte er kenne. Immerhin habe er selbst drei kleine Kinder und wüsste daher, wo der sprichwörtliche Schuh drückt. Um das Leben eben dieser jungen Familien zu erleichtern, will Schneider auf Innovation und Investition in der Stadt setzen. Man müsse sehen, warum Investitionen trotz Willen der Unternehmer nicht umgesetzt werden konnten. Immerhin könne man die jungen Menschen nur vor Ort halten, wenn gute Arbeitsplätze zur Verfügung stünden. Er bringe außerdem frischen Wind, einen Blick von außen: "Ich komme aus der freien Wirtschaft, da hat man einen anderen Blick, als wenn man ausschließlich einen verwaltungsrechtlichen Hintergrund hat."

Markus Sobotta: "Vergangenheit aufarbeiten, Infrastruktur schaffen"


Markus Sobotta ist 57 Jahre alt, lebt in Schöningen und ist ebenfalls Rechtsanwalt, lässt seine Tätigkeit jedoch derzeit ruhen. Der ebenfalls parteilose Kandidat hat die Unterstützung der CDU, deren Stadtratsfraktion er seit 8 Jahren angehört. Er ist außerdem Ratsvorsitzender und zweiter stellvertretender Bürgermeister. Die ihm in den sozialen Medien unterstellte zu enge Bindung zu Verwaltung streitet er vehement ab. Nur weil man seit langem dabei sei, gehöre man noch nicht zum "Establishment", so Sobotta. Es sei schwierig gewesen zu gestalten, wenn eine andere Fraktion die absolute Mehrheit inne habe. Doch das habe sich bereits geändert. Man habe begonnen die vergangenen Jahre aufzuarbeiten. Viel mehr sieht er Umbaubedarf beider Verwaltung: Es müsse spürbare Änderungen geben, bei der Personal- und Haushaltsführung zuallererst.

Die Konsolidierung des Haushaltes ist für Sobotta ein großes Thema. So würden schriftliche Haushaltsaufstellungen der letzten neun Jahre fehlen, die man aber mittlerweile aufarbeite, auch weil der Landkreis Druck mache. Würden diese Probleme jetzt nicht aufgearbeitet, werde das nur die zukünftigen Generationen belasten, meint Sobotta. Er sehe zwar den Investitionsbedarf, demnach sei die Infrastruktur "nett formuliert, belastet". Man habe es verpasst nachhaltig zu investieren, Schulen und Vereinsstrukturen würden verfallen. Sobotta stellt aber auch klar, dass hier Prioritäten gesetzt werden müssten, um überhaupt investieren zu können. Denn dafür "brauchen Sie geordnete Finanzverhältnisse, ein Fundament, mit dem Sie agieren können."

Das war der erste Teil unserer Serie. Lesen Sie demnächst: Bildung, Schulen und Familien - die Standpunkte der Kandidaten.


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