Seltener Fund: Bronzezeitliche Bestattungen bei Söllingen entdeckt

Im künftigen Windpark Söllingen sind bei Bauarbeiten mehrere Gräber aus der Bronze- oder frühen Eisenzeit freigelegt worden. Die Funde geben seltene Einblicke in frühzeitliche Bestattungspraktiken.

Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Söllingen. Bei Bauarbeiten im Windpark Söllingen, durchgeführt durch die Landwind-Gruppe, sind in den vergangenen Wochen mehrere archäologische Funde gemacht worden. Das berichtet der Landkreis und spricht in einer Pressemitteilung von einem "wertvoller Fund".



Auf einer Anhöhe südlich von Söllingen wurden mindestens sechs Bestattungen freigelegt. Die Funde umfassen einfache Erdgräber sowie Gräber mit Steinschutz und steinernen Einbauten. In einigen der Gräber wurden bereits menschliche Skelettreste entdeckt.

Seltene Entdeckung


Unter den Steinsetzungen könnten sich zudem Keramikurnen mit Leichenbrand befinden. Erste Einschätzungen deuten darauf hin, dass die Bestattungen aus der frühen Bronzezeit (etwa 21. bis 17. Jahrhundert v. Chr.) oder der späten Bronze- bis frühen Eisenzeit (etwa 12. bis 7. Jahrhundert v. Chr.) stammen.

Der Fundplatz gilt als besonders, da bisher nur wenige vergleichbare Anlagen dieser Art nach modernen archäologischen Standards untersucht wurden. Die laufenden Ausgrabungen bieten daher die Möglichkeit, neue Erkenntnisse über Bestattungspraktiken in der Urgeschichte zu gewinnen.

Die archäologischen Arbeiten werden durch die Georg-August-Universität Göttingen unter der Leitung von Dr. Immo Heske in Kooperation mit der Kreisarchäologie Helmstedt und dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Braunschweig, durchgeführt.

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