Mariental. Am Mittwochnachmittag wollte gegen 15:50 Uhr eine Funkstreifenbesatzung der Polizei einen mit zwei Personen besetzten VW Polo kontrollieren, der in der Ortschaft Mariental-Horst die Straße Berliner Platz in Richtung Grasleber Straße befuhr.
Die Beamten gaben, wie die Polizei meldet, mittels der eingebauten Anzeigeeinrichtung dem Fahrzeugführer Haltezeichen, die der Fahrer nicht befolgte. Auch den zusätzlichen Einsatz der Lichthupe ignorierte der Fahrzeugführer. Mittlerweile waren der Polo sowie der zivile Funkstreifenwagen der Polizei in Höhe der Bushaltestelle Gartenstraße, als die Beamten sich entschlossen Blaulicht und Martinshorn einzuschalten. Ein Auto, welches sich vor dem VW Polo befand, fuhr aufgrund des Einsatzes der Sondersignale, an den rechten Fahrbahnrand. Nun schien auch der Fahrzeugführer des Polos die Polizei wahrzunehmen. Doch anstelle des erwarteten Anhaltevorgangs, beschleunigte der Fahrzeugführer den Wagen in einer 60 km/h-Zone außerhalb der Ortschaft Mariental auf etwa 100 km/h. Er verringerte die Geschwindigkeit auch nicht, als er in die Ortschaft Grasleben einfuhr. Der Fahrzeugführer durchfuhr die Ortschaft in gleichbleibender Geschwindigkeit auf der Helmstedter Straße. Ohne die Fahrbahn einsehen zu können, überholte er in halsbrecherischer Manier in dem kurvigen Bereich zwischen der Rottorfer Straße und dem Mittelweg mehrere Autos, so dass der Gegenverkehr stark abbremsen musste. Kurz vor der rechtsabgehenden Mittelstraße leitete er eine Vollbremsung ein, um scheinbar in die selbige einzubiegen. Der Fahrer des dahinter befindlichen Funkstreifenwagens vollzog sofort eine Gefahrenbremsung, konnte den zivilen Funkstreifenwagen jedoch nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen, sodass er den vorausfahrenden VW Polo leicht an der Stoßstange touchierte. Diese Berührung reichte jedoch aus, um den Polo wiederum in einen VW Golf zu schieben, der aus der Mittelstraße nach links in die Helmstedter Straße einbiegen wollte. Das flüchtende Fahrzeug kam nach dem Zusammenstoß in der Mittelstraße zum Stehen. Was nun geschah ist schnell berichtet: Die Polizisten holten Fahrer und Beifahrer aus dem Polo und nahmen beide vorläufig fest. Mittlerweile waren auch weitere Funkstreifenwagen zur Unterstützung vor Ort angelangt.
Die Fahrzeugführerin, so die Meldung weiter, des in Mitleidenschaft gezogenen VW Golf, stand sichtlich unter dem Eindruck der Geschehnisse, war aber nach ersten Erkenntnissen unverletzt. Die beiden vorläufig festgenommenen Männer wurden zum Polizeikommissariat Helmstedt verbracht, wo sich herausstellte, dass es sich bei dem Fahrzeugführer um einen 27 Jahre alten Mann aus Haldensleben handelt. Der junge Mann gab zu, unter Drogeneinfluss zu stehen und nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis zu sein. Diese wurde ihm vor Jahren wegen Fahrens unter Drogeneinfluss entzogen. Das Fahrzeug gehört auch nicht ihm, sondern seinem Schwager, der von dem Ganzen nichts wisse. Bei dem Beifahrer handelte es sich um einen ebenfalls 27 Jahre jungen Mann aus dem Bördekreis. Er war mit seinem Kumpel unterwegs gewesen, meinte aber, mehrfach den Fahrer aufgefordert zu haben, das Fahrzeug zu stoppen, was dieser allerdings nicht befolgte. Bei der Durchsuchung beider Personen fanden die Beamten mehrere Tütchen mit weißem Pulver, was auf Amphetamine und Crystal Meth hindeutet.
Dem Fahrer wurde anschließend eine Blutprobe entnommen. Ferner wurde eine richterlich angeordnete Durchsuchung der Wohnung des Mannes in Haldensleben durchgeführt, bei der die Beamten mit Unterstützung der dortigen Polizei weitere Beweismittel für den Besitz und den Gebrauch von Betäubungsmittel fanden.
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