Region. Der trockene Sommer ist vorbei und die andauernde Dürre hat den hiesigen Landwirten Ernteeinbußen beschert. Nun nehmen die Landwirte die Aussaat für die kommende Ernte vor. Und auch hier herrschen nicht die besten Bedingungen, wie das Landvolk auf Nachfrage von regionalHeute.de erklärt.
Des einen Freud, des anderen Leid. Während wir den heißen Sommer genossen, sorgte er bei den Landwirten für Sorgen und Kopfzerbrechen. Denn die Hitze hat den Pflanzen mehr geschadet, als genützt. Schon während der Ernte der Gerste im Sommer war klar: Es wird kein ertragreiches Jahr. Die Landwirte mussten zum Teil mit Ernteeinbußen von bis zu 60 Prozent rechnen (regionalHeute.de berichtete). Das betraf auch später die Ernte von Raps und Rüben. Auch hier ist das Ergebnis alles andere als zufriedenstellend.
Denn nach Ernte desGetreides hat sich die Trockenheit weiter fortgesetzt.Auf vielen Flächen, auf denen eigentlich Raps als Frucht vorgesehen war, konnte kein Raps ausgesät werden, da zu wenig Feuchtigkeit im Boden war und deswegen die Pflanzen nicht keimen konnten, weiß Ulrich Löhr, Vorsitzender des niedersächsischenLandvolkes Braunschweiger Land. "Auf anderen Flächen hat man eine Aussaat vorgenommen. Auf einem erheblichen Teil von diesen Flächen haben die Pflanzen zuerst gekeimt und sind dann vertrocknet. Ergebnis ist, dass wahrscheinlich weniger als die Hälfte von dem vorgesehenen Raps nun als Pflanzen auf dem Feld steht", so Löhr.
Nach der Ernte ist vor der Ernte
Nun beginnen die Landwirte mit dem Einbringen des Winterweizen - und das auch nicht gerade unter den besten Vorraussetzungen. Mitte September hat es dann zumindest so viel geregnet, dass die eingesäte Gerste gekeimt hat und als Pflanze auf dem Acker steht, weiß Löhr. "Viele Weizenpflanzen konnten keimen, aber auch hier gibt es Felder auf denen die Körner noch nicht gekeimt haben", so Löhr. Das Einbringen der Saat gestalte sich zudem schwierig, weil der Boden ab einer bestimmten Tiefe noch immer nicht über genügend Feuchtigkeit verfüge, gibt ein regionaler Landwirt zu bedenken.
Schlechte Ernte zieht sich durch alle Bereiche
"Die Erntemenge der Zuckerrüben ist sehr heterogen. Dort, wo auch ein Regenschauer mehr im Sommer gefallen ist, kommen die Rüben an durchschnittlich Erträge heran, aber auf vielen Flächen fehlt etwa ein Drittel an Menge. Dieser Mangel an Menge wird auch leider nur zu einem geringen Teil die höheren Zuckergehalte ausgeglichen", erklärt Ulrich Löhr gegenüber regionalHeute.de.
Hohe Ernteverluste im Vergleich zu Durchschnittsjahren habe es sowohl beim Raps als auch beim Mais, der auch schon ungewöhnlich früh, Ende August reif war, gegeben.Auch auf Wiesen und Weiden sei wesentlich weniger als in Durchschnittsjahren gewachsen, bis hin zu fast gänzlichen Totalausfällen.Die Kartoffel, die in nennenswertem Umfang nördlich der A2 angebaut wird, hat die Trockenheit und Hitze, trotz intensiver Beregnung, auch nur schlecht vertragen. Auch dort gab es erhebliche Mengen- und auch Qualitätseinbussen.
"Die Auswirkungen dieser Missernte werden sich zum Teil erst zeigen, wenn die Futtervorräte Ende des Winters zur Neige gehen werden", gibt Löhr zu bedenken.
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