Kahnteich und Judenteiche: Bis zu 150.000 Euro jährlich für schönere Gewässer

Bereits in der Vergangenheit hat die Stadt einiges versucht, um die drei Teiche ansehnlicher und ökologisch stabiler zu machen. Alle bisherigen Maßnahmen brachten langfristig wenig.

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Der südliche der Judenteiche an den ehemaligen Wallanlagen ist mit Entengrütze bedeckt. (Archivbild)
Der südliche der Judenteiche an den ehemaligen Wallanlagen ist mit Entengrütze bedeckt. (Archivbild) | Foto: Alec Pein

Goslar. Seit Jahren wird versucht, die Judenteiche und den Kahnteich dauerhaft als ansehnliche Erholungsgebiete zu etablieren. Die exzessive Ausbreitung von Entengrütze und das Umkippen der stehenden Gewässer machten der Stadt dabei stets einen Strich durch die Rechnung. Am 21. Dezember hat der Rat nun mit einer dauerhaften Unterwasserbelüftung der Gewässer eine Komplettlösung beschlossen, welche die Probleme mit den Teichen ein für alle Mal beenden soll. Für die Einrichtung der erforderlichen Technik ist eine Investition in Höhe von etwa 195.000 Euro vorgesehen.




Für eine Reinigung der Teiche hat die Stadt vor etlichen Jahren bereits mehrere 100.000 Euro ausgegeben - mit mäßigem Erfolg. Bereits 2020 kam das Thema wieder auf. Die Teiche waren wieder ganz und gar mit Entengrütze bedeckt, trotz der Zuleitung von Frischwasser aus der Abzucht.




Historisch sind der Kahnteich und die Judenteiche Überreste des ehemaligen Stadtgrabens und somit keine natürlichen Gewässer. Die ehemalige Wasserversorgung der Teiche aus dem Bereich des nicht mehr existenten Klaustors und der Überlauf des Kahnteichs zu den Judenteichen existieren schon lange nicht mehr, weshalb die Gewässer wegen Stillstandes und Verschlammung durch faulendes Laub und andere Biomasse immer wieder Probleme machen. Durch die Belüftung der Teiche mit paralleler Dosierung eines Hilfsstoffes soll die Wasserqualität der Teiche zukünftig erheblich verbessert werden. Dies habe laut der Beschlussvorlage des Maßnahmenpakets aus dem Sofortprogramm "Perspektive Innenstadt" neben den positiven Effekten für die Wasserlebewesen und der Minderung der Faulgasbildung auch einen Effekt auf die optische Aufwertung des innenstadtnahen Grünbereiches. Die Bildung von Entengrütze und unangenehme Gerüche sollen somit der Vergangenheit angehören.

"Hilfsstoff" soll Stoffwechselprozesse unterstützen


Der Hilfsstoff werde hierbei als Flüssigkeit über eine automatisierte Dosieranlage dem Teichwasser zugeführt und unterstütze dabei die natürlichen Stoffwechselprozesse von stehenden Gewässern. Die Dosieranlage für den Hilfsstoff sei bei langfristigem Betrieb gelegentlich durch eigenes Personal der Stadt Goslar mit sehr geringem Aufwand nachzufüllen. Darüber hinaus soll eine Online-Überwachung der wichtigsten Wasserwerte installiert werden, um eine kontinuierliche Überwachung der Teiche ermöglichen zu können. Zusammen mit den installierten Tiefenbelüftern soll eine geräuscharme und effektive Sauerstoffzufuhr zu einer Verbesserung der Wasserqualität führen. Die Installation einer solchen Anlage sei für jeden der drei Teiche vorgesehen.

Bis zu 15.000 Euro pro Jahr


Diese Maßnahme soll in Kooperation mit einem Fachbüro für Gewässersanierung und einem Limnologen - einem Wissenschaftler für die Ökologie von stehenden und fließenden Gewässern - umgesetzt werden. Dabei beziehe sich die Zusammenarbeit mit dem Fachbetrieb auf die Bestandsaufnahme, die Installation des Belüftungssystems und einer einjährigen Betreuung für die Betriebsweise. Derzeit werden die laufenden Folgekosten insgesamt auf 10.000 bis 15.000 Euro pro Jahr geschätzt, wovon 5.000 bis 6.000 Euro für die Energieversorgung der Belüftungsanlage anfallen.


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