Braunschweig. Landesbischof Dr. Christoph Meyns hat in seiner Karfreitagspredigt dazu aufgerufen, die Logik des Krieges zu durchbrechen. Russland habe nicht unseren Hass verdient, „sondern unser Mitleid“, sagte er am 15. April im Braunschweiger Dom.
Das Land sei zutiefst gefangen in einer sich selbst verstärkenden Spirale der Gewalt nach innen und außen, „getrieben von rückwärtsgewandten Sehnsüchten nach politischer Größe“.
Deutschland sei zwar gefordert, zusammen mit anderen dem energisch entgegenzutreten. Die Aufgabe der Christen sei es aber, „von Golgatha aus tiefer zu schauen“. Ihnen müsse es darum gehen, die Angst und das Elend zu erkennen, das dahinter liegt und Gott um Frieden und Erlösung zu bitten. Es werde eine Zeit kommen, in der die Kraft zu Vergebung, Versöhnung und zum Neuanfang wichtig werden sowohl für Russland, die Ukraine als auch für uns. Und es brauche Menschen, die sich dafür einsetzen.
Der Karfreitag, so der Landesbischof weiter, erinnere daran, dass es Jesus nicht um weltliche Herrschaft gegangen sei. Sein Reich sei das der Liebe Gottes. Es komme aus der Zukunft auf uns zu und sei schon jetzt so nahe, „dass es in Ansätzen bereits immer wieder durchbricht, so wie einzelne Sonnenstrahlen durch den Nebel“. Im Tod Jesu werde deutlich, dass Liebe inmitten von Hass und Vergebung inmitten schwerster Schuld möglich seien. „Es bedarf nicht mehr, als dass wir fest darauf vertrauen, dass das so ist, und daraus leben.“
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