Kein "Freedom Day" für Niedersachsen: Land hält an Corona-Verordnung fest

Grund sei vor allem der Schutz der Ungeimpften, hier vor allem bei Kindern und Jugendlichen, für die noch kein Impfstoff vorliegt.

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Medizinische Masken könnten Allergikern zu einem Beschwerdefreieren Frühling verhelfen.
Medizinische Masken könnten Allergikern zu einem Beschwerdefreieren Frühling verhelfen. | Foto: Pixabay

Niedersachsen. Das Land will im Hinblick auf die unklare Entwicklung bei den Corona-Infektionen im Herbst und Winter an der aktuell geltenden Corona-Verordnung festhalten. Ein "Freedom Day" käme verfrüht, so die einhellige Meinung während der Landespressekonferenz am heutigen Dienstag. Der Krisenstab informierte weiterhin über die Situation bei den Impfdurchbrüchen - diese seien laut Krisenstabsleiter Heiger Scholz jedoch "nicht besorgniserregend".


"Für einen Freedom Day ist es zu früh", meint die stellvertretende Regierungssprecherin Kathrin Riggert und weist darauf hin, dass die Sozialministerin und der Ministerpräsident sich dazu auch schon eindeutig geäußert hätten. "Wir starten jetzt erst richtig in die kalte Jahreszeit. Niemand mag wirklich prognostizieren, wie sich das auf die Infektionszahlen und wie sich das auf die Hospitalisierung auswirkt." Ziel sei, es Schulen und Kitas weiterhin in Präsenz zu ermöglichen. Da gerade bei den unter 12-Jährigen kein Impfstoff zur Verfügung stehe, müsse man diese durch die Regeln in der Verordnung weiterhin schützen.



Weiterhin, so Riggert, seien die Regelungen bereits sehr locker. So gebe es beispielsweise überhaupt keine privaten Kontaktbeschränkungen mehr. "Ob wir Warnstufe 2 oder Warnstufe 3 erreichen, das wissen wir jetzt alle nicht. Wenn es so weit kommen sollte, dann wissen aber zumindest alle, worauf man sich einstellen kann."


Mit Impfdurchbrüchen muss man leben


In der vergangenen Woche sei die Corona-Lage sehr stabil gewesen. Landesweit bewege sich die Inzidenz um die 42 und auch die Hospitalisierungsinzidenz und die Auslastung der Intensivbetten hätten sich nicht groß verändert. Es gebe zwar, so Scholz, Städte und Kreise mit höherer Inzidenz, das sei aber ebenso wenig besorgniserregend wie die Berichte über Impfdurchbrüche: "Es gibt die Situationen, in denen sich Geimpfte infizieren. Das gibt's bei allen Impfungen, das ist überhaupt nichts Besonderes", meint Scholz und ergänzt: "Das ist eine Situation, mit der wir in den nächsten Jahren auch leben müssen. Wenn sich das Virus endemisch entwickelt, wird es immer mal wieder COVID-Erkrankungen geben. Wie bei der Grippe auch."



Trotz möglicher Infektionen würden Geimpfte jedoch weiterhin einen hohen Schutz vor Hospitalisierung und Tod genießen. Eine Zahl zu den Impfdurchbrüchen für Niedersachsen gebe es nicht. Bundesweit meldet das Robert-Koch-Institut rund 67.000 Fälle. Scholz weist auch darauf hin, dass dies nur die registrierten Fälle seien: "Es wird auch viele geben, die dreimal geniest haben und sich einfach dachten: 'kommt vor!'"


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