Wolfenbüttel. Vermutlich wird es in Wolfenbüttel keinen Arbeitskreis geben, der sich mit der Verkehrssicherheit in Einbahnstraßen auseinandersetzt und insbesondere die Freigabe für Radfahrer in beide Richtungen zu fahren, mancherorts auf den Prüfstand stellt. Ein entsprechender Antrag der FDP-Fraktion wurde vom Bauausschuss in seiner Sitzung am heutigen Dienstag einstimmig abgelehnt.
FDP-Ratsherr Pierre Balder, der nur als Grundmandatsträger dem Ausschuss beiwohnte und somit nicht stimmberechtigt war, warb noch einmal für den Antrag seiner Fraktion. Dieser habe viel mit der wahrgenommenen Realität zu tun. Offenbar gebe es da Probleme mit dem Sicherheitsgefühl in Einbahnstraßen. "Will man erst dann etwas tun, wenn etwas passiert ist?", fragte Balder. Er schlug vor, jede Einbahnstraße in der Stadt einzeln auf den Prüfstand zu stellen.
Dem widersprach unter anderem Stefan Brix (Bündnis 90/Die Grünen). Rudolf Ordon (der federführende FDP-Ratsherr des Antrags - Anmerkung der Redaktion) sehe hier Probleme, die es gar nicht gebe. Brix selbst habe es mehrfach getestet und die Einbahnstraßen abgefahren. "Wenn man sich entgegen kommt, dann sieht man sich ja. Dann kann eigentlich gar nichts passieren", so Brix.
Unfallstatistik spreche für die Freigabe
Dem pflichtete Bürgermitglied Thilo Neumann bei. Auch die Unfallstatistik spreche dafür, dass esin für Radler freigegebenenEinbahnstraßen weniger Unfälle gebe als in solchen, in denen keine Radfahrer entgegen kämen. Der beste Schutz für die Radfahrer sei die Tatsache, dass die Autofahrer in jeder Einbahnstraße mit entgegenkommenden Radfahrern zu rechnen hätten. Ein Arbeitskreis wäre hier Ressourcenverschwendung.
Manuela Buschner, Abteilungsleiterin Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadtverwaltung, ergänzte, dass man gute Erfahrungen mit der Öffnung der Einbahnstraßen gemacht habe. Man habe auch eine - von einigen Ausschussmitgliedern geforderte - Stellungnahme der Polizei vorliegen. Demnach gebe es zwar einige Beschwerden über das Verhalten in Einbahnstraßen, von Problemen könne man aber nicht reden.
Der Ausschuss stimmte einstimmig gegen den Antrag. Die letzte Entscheidung fällt allerdings der Verwaltungsausschuss.
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