Region. Im Herbst des vergangenen Jahres musste sich auch Deutschland dem Flüchtlingsstrom stellen. Unterkünfte wurden knapp und mussten quasi über Nacht errichtet werden. Sozialverbände wie das Deutsche Rote Kreuz richteten Kleiderkammern ein und riefen zu Kleiderspenden auf. Derzeit nimmt die Zuweisung von Flüchtlingen in die Kommunen leicht ab. Doch wie sehen die Kleiderkammern nun aus?
Ist die Spendenbereitschaft noch immer ungebrochen, oder kommen noch immer täglich säckeweise Kleidungsstücke bei den Einrichtungen in der Region an? Und werden die Sachen, in Hinblick auf die rückläufigen Zahlen nur noch wenigen Flüchtlinge in den Städten und Gemeinden, überhaupt noch gebraucht? Ein Beispiel: Der Landkreis Goslar musste im vergangenen Jahr innerhalb weniger Tage mehr als 1.000 Flüchtlinge aufnehmen (regionalHeute.de berichtete). Heute kommen täglich noch rund 20 Flüchtlinge im Landkreis an, die aufgenommen und mit Kleidung ausgestattet werden müssen. Ein ähnliches Bild bot sich im Landkreis Wolfenbüttel und in der Landesaufnahmebehörde (LAB) in Braunschweig. Einen Großteil der Kleidungsstücke erhalten die Asylsuchenden aus der Kleiderkammer des DRK. "Die Situation hat sich wieder normalisiert. Es werden Kleiderspenden abgegeben, wie vor der Flüchtlingswelle. Die Kleiderkammern sind gut gefüllt, jedoch nicht überfüllt. Bei der Kleiderausgabe ist noch eine leicht höhere Anzahl an Bedürftigen zu verzeichnen. Besonders gebraucht werden noch kleinere Konfektionsgrößen für Frauen und Männer", teilte Timo Pischke, Pressesprecher des DRK-Kreisverband Goslar e.V. auf Nachfrage mit.
Bedarf an kleinen Größen
Im Landkreis Wolfenbüttel und in der Stadt Braunschweig ist die Situation ähnlich. Auch hier berichtet das DRK, dass die Kleiderkammern reichlich gefüllt sind. "Unser Kleidercenter in Braunschweig ist gut gefüllt. Es fehlen Herren- T-Shirts in den Größen S,M,L und Herrenschuhe bis Größe 44. Mit allem anderen sind wir ausreichend ausgestattet und es kommen ja täglich neue Sachen dazu. Sollte es Bedarf in anderen Kleiderkammern an Damen-T-Shirts, Damenhosen und Kindersachen geben, könnten wir ein paar Sachen abgeben", teilte Anne Steimer von der DRK Sprungbrett gGmbH in Braunschweig mit. Und auch Andreas Ring, Vorstand Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Wolfenbüttel erklärt: "Unsere Kleiderkammer ist gut gefüllt aber nicht überfüllt wie im letzten Jahr. Damals haben wir die Spender aufgerufen, weitere Kleiderspenden zurückzustellen. In der Hochphase des Zuzugs wurde Winterbekleidung benötigt, jetzt wird Sommerbekleidung ausgegeben. Kinderbekleidung wird immer benötigt da Kinder wachstumsbedingt häufiger neue Sachen benötigen. Auch Handtücher, Bettwäsche und Schuhe sind immer gefragt", so Ring.
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