Könnten einfache Aufkleber im Brandfall Haustiere retten?

Nicht selten kommen Haustiere bei Bränden ums Leben. Könnten einfache Aufkleber helfen, das Leben der Tiere zu retten?

Symbolfoto Anke Donner
Symbolfoto Anke Donner

Region. Ein Brand in den eigenen vier Wänden ist wohl der größte Albtraum. Glück hat, wer schnell die Wohnung oder das Haus verlassen kann. Doch während Menschen meist klare Evakuierungspläne haben, sind Haustiere oft hilflos und auf die Unterstützung ihrer Besitzer angewiesen. Nicht selten kommen sie bei Bränden ums Leben. Um sicherzustellen, dass auch die geliebten Haustiere in einer solchen Notsituation sicher sind, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Tierhalter ergreifen können. Eine der Empfehlungen kommt von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten: Aufkleber an Fenstern und Türen, die auf Haustiere im Haus hinweisen. Doch wie sinnvoll wären solche Aufkleber?


Eine einfache und effektive Maßnahme, um die Rettung der eigenen Tiere im Notfall sicherzustellen, ist ein großer Aufkleber an der Haustür, meint die Tierschutzorganisation. Dieser sollte Informationen wie Tierart, Anzahl und Namen der Tiere im Haushalt enthalten. So könnten Rettungskräfte schnell erfassen, welche Tiere gerettet werden müssen. Doch ist solch ein Aufkleber überhaupt sinnvoll? regionalHeute.de hat bei der Integrierte Regionalleitstelle Braunschweig nachgefragt.

Jeder Hinweis hilft


Grundsätzlich wäre jeder Hinweis diesbezüglich hilfreich, sagt Sprecher Rainer Keunecke auf Nachfrage von regionalHeute.de. Ein zuverlässiger Hinweis darauf, dass sich zum Zeitpunkt des Einsatzes tatsächlich auch ein Tier in der Wohnung befindet, wäre das allerdings nicht. Zuverlässiger wäre ein Schild, das der Tierhalter aufhängt, wenn sich das Tier in der Wohnung befindet, er selber aber nicht anwesend ist. Von besonderer Bedeutung wäre auch ein Hinweis auf Tiere, von denen Gefahren für die Einsatzkräfte ausgehen könnten wie beispielsweise Giftspinnen, Schlangen und so weiter.

Einen genauen Hinweis darauf, wo sich die Tiere zum Zeitpunkt des Brandes in der Wohnung aufhalten, wäre ein Aufkleber nicht. Schließlich könnten sich Tiere, die sich in Wohnungen frei bewegen, verstecken. Für die Einsatzkräfte sei es kaum möglich sie zu finden. In den meisten Fällen drängt die Zeit. Denn, so hart das klingen mag, die Menschenrettung steht immer im Vordergrund. Inwieweit Hinweise auf Haustiere berücksichtigt werden können, müsse daher vom Einsatzleiter aufgrund der konkreten Lagebeurteilung und Priorisierung vor Ort entschieden werden.

Hilfreich für den Einsatzleiter sei es jedoch, wenn Halter oder Nachbarn kurzfristig mündlich darüber Auskünfte geben können, ob sich Tiere in der betroffenen Wohnung befinden, und wenn ja, wo und um welche Arten es sich handelt.

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten rät allen Heimtierhaltern dringend, sich mit dem Schutz ihrer Tiere zu beschäftigen, bevor es zu einem Unglück kommt und hat einige Tipps zusammengestellt.

Notfall-Tasche bereit halten


Es empfiehlt sich, alles, was im Notfall benötigt wird, in einer gut zu transportierenden Tasche an einem sicheren und trockenen Ort aufzubewahren. In ihr sollte Futter und Wasser für mindestens fünf Tage, und je nach Tierart Näpfe, Medikamente, Halsband, Leine und eine Decke enthalten sein. Dokumente, wie der Heimtierausweis oder Impfpass, dürfen ebenfalls nicht fehlen. Genauso sollten individuelle Besonderheiten vermerkt werden, wie zum Beispiel Allergien oder Futterunverträglichkeiten, nötige Medikamente und auch die Kontaktdaten des behandelnden Tierarztes.

Angst vor Transportbox nehmen


Wenn es einmal schnell gehen muss, ist es wichtig, dass gerade größere Tiere, wie Katzen, möglichst gut an ihre Transportbox gewöhnt sind. Vier Pfoten empfiehlt, den Transportbehälter dauerhaft im Aufenthaltsbereich des Tieres zu platzieren und in regelmäßigen Abständen Leckerlies darin zu verstecken. So verknüpft das Tier die Box mit etwas Positiven und kann in Notsituationen schneller transportfertig gemacht werden.

Chips helfen, nach Hause zu finden


Werden Hunde und Katzen durch beispielsweise Feuer in Panik versetzt, kann es passieren, dass sie die Flucht ergreifen. Tiere, die gechippt und registriert sind, können ihren Haltern dann schnell zugeordnet und wieder nach Hause gebracht werden. Auch im Falle einer Evakuierung, bei der das Heimtier zurückgelassen werden muss, ist eine spätere Zusammenführung mit Chip sehr viel wahrscheinlicher.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Tiere Hund Katze