Krisensicher: Positiver Trend für Ausbildungen im Handwerk

Trotz dieser positiven Zwischenbilanz suchten viele Betriebe noch händeringend nach Auszubildenden.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Positiver Trend auf dem Ausbildungsmarkt im Handwerk: Bis Ende Mai wurden bei der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade 1.275 neue Lehrverträge eingetragen, rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Konjunktur hat in unserer Region noch nicht an Schwung verloren, sodass die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ungebrochen ist", erklärte Hauptgeschäftsführer Eckhard Sudmeyer diese Zwischenbilanz. Viele Betriebe hätten sich außerdem darauf eingestellt, dass es in den letzten Jahren schwierig gewesen sei, qualifizierte Bewerber zu finden. „Sie machen sich daher früher auf die Suche nach ihren künftigen Auszubildenden“, so Sudmeyer weiter. So geht aus einer Pressemitteilung der Handwerkskammer hervor.



Das größte Plus gab es in der Region Braunschweig mit 14 Prozent. Hier wurden bis Ende Mai 440 neue Lehrverträge eingetragen, 55 mehr als im Vorjahr. Auch in der Region Stade liegt die Zahl der neuen Lehrlinge mit 455 über den Vorjahreszahlen, und zwar um 30 Verträge. Keine Veränderungen gibt es in der Region Lüneburg: Hier wurden 380 neue Verträge gezählt gegenüber 385 in 2022.

Dringen Azubis gesucht


„Trotz dieser positiven Zwischenbilanz suchen viele Betriebe händeringend nach Auszubildenden und können die offenen Lehrstellen nicht besetzen“, sagt Sudmeyer. „Angesichts des enormen Fachkräftebedarfs im Handwerk kann es nicht sein, dass jedes Jahr Hunderte von Ausbildungsplätzen, die unsere Handwerksbetriebe anbieten, unbesetzt bleiben. Als Wirtschaft und Gesellschaft können wir uns das nicht leisten.“ Bedarf melden vor allem die Betriebe im Elektro- und Metallbereich sowie im Nahrungsmittelhandwerk. Aber auch in der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche werden noch Auszubildende gesucht.

Es brauche qualifizierte Handwerker


Laut Sudmeyer bestehe daher Handlungsbedarf: „Wir müssen die Karriere- und Berufschancen im Handwerk noch bekannter und sichtbarer machen, damit nicht nur junge Menschen, sondern vor allem auch ihre Eltern eine handwerkliche Ausbildung als gleichwertig mit einem Studium und als lohnende Perspektive ansehen.“ Die Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen, vor allem auch an Gymnasien, müsse gestärkt und ausgebaut werden.

„Unser Land steht vor großen Zukunftsaufgaben, die es nur mit dem Handwerk bewältigen kann: Klimaschutz, Energie- und Mobilitätswende, Digitalisierung und die Versorgung einer immer älter werdenden Bevölkerung: Für all das braucht es qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker, die diese Vorhaben umsetzen“, erklärt Sudmeyer. Es läge daher im Interesse aller, wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. „Wir brauchen mehr Wertschätzung und Anerkennung der beruflichen Bildung und der berufspraktischen Arbeit. Mehr noch: Wir brauchen die gesetzliche Verankerung und Festschreibung der Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung“, so Sudmeyer. Denn eines stehe fest: „Die unbesetzten Ausbildungsstellen von heute sind die fehlenden Fachkräfte von morgen.“


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