Leiferde/Peine. Am vergangenen Sonntag wurden dem Artenschutzzentrum Leiferde 13 Stockenten-Küken gebracht. Die Tiere waren an der A2, Abfahrt Peine unterwegs. Tierfreunde hatten die Küken eingesammelt, nachdem die Mutter beim Queren der Straße überfahren wurde. Die Polizei rät jedoch dringend davon ab, selbstständig Tiere auf der Autobahn einzufangen.
Doch wie sind die Tiere überhaupt an die Autobahn gekommen? "An einigen Abfahrten gibt es Regenrückhaltebecken, so auch bei der Abfahrt Ost. Ich könnte mir vorstellen, dass die Mutter da gebrütet hat", spekuliert Bärbel Rogoschik, Geschäftsführerin des Artenschutzzentrums gegenüber regionalHeute.de. Die Trockenheit der letzten Jahre mache es den Wasservögeln immer schwerer geeignete und sichere Brutplätze zu finden. Gräben seien trocken, kleinere Gewässer gibt es nicht mehr - die Tiere nutzen das, was noch vorhanden ist. Dies könnte dann unter Umständen auch mal in der Nähe der Autobahn sein.
Unter Einsatz des eigenen Lebens wurden die Küken eingesammelt und ins Artenschutzzentrum gebracht. Ohne Mutter hätten sie keine Chance gehabt, wären wahrscheinlich selbst totgefahren worden. Bei aller Tierliebe raten Bärbel Rogoschik und die Polizei jedoch dringend davon ab Tiere auf eigene Faust auf einer Autobahn(-abfahrt) einzufangen.
Tier auf der Autobahn - So kann man helfen
Werde ein Tier auf einer Autobahn gesehen, sollte die Polizei benachrichtigt werden. Diese könne die Straße sperren, den Verkehr einfangen und verlangsamen, wodurch die Beamten das Tier anschließend in Ruhe und ohne Gefahr einfangen können, wie die Polizei auf Anfrage von regionalHeute.de berichtet. Im laufenden Verkehr sei dies zu gefährlich. Generell rate die Polizei davon ab auf der Autobahn das Fahrzeug zu verlassen. Selbst bei einem Unfall sollten sich die betroffenen Personen stets hinter die Fahrbahnbegrenzung begeben. Über die Fahrbahn zu laufen, auch in der guten Absicht ein Tier einzufangen, sei absolut lebensgefährlich.
Küken werden aufgezogen
Die 13 Küken und ihre Retter haben Glück gehabt. Im Artenschutzzentrum können die kleinen Tiere nun mit weiteren Küken erwachsen werden. "Das ist jetzt ein großer Klumpen, der sich unter einer Wärmelampe zusammenkuschelt", so Rogoschik. Bis sie wieder freigelassen werden können, würden jedoch noch mindestens zwei Monate vergehen. Erst wenn sie richtiges Gefieder haben und flugfähig sind, werden sie wieder in die Freiheit entlassen. Dann aber nicht an einer Autobahn.
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