Berlin. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) weiß derzeit nichts von konkreten Vorbereitungen auf einen russischen Atomschlag. Man müsse Putins Drohungen, Atomwaffen einzusetzen, aber durchaus ernstnehmen, sagte sie am Donnerstag im ZDF-"Heute-Journal".
Allerdings dürfe man sich auf keinen Fall von Angst lähmen lassen. Sie sagt auch im Hinblick auf einen möglichen Atomwaffeneinsatz, dass es wichtig sei, zu beobachten, "welche Bewegungen beispielsweise in Russland geschehen, welche Bewegungen bei Übungen erfolgen und ob sich daraus Rückschlüsse ziehen lassen auf mögliche Initiativen." Bislang habe man noch keine Veränderung registriert. Man müsse aber wachsam bleiben, so die Ministerin.
Die Lücken in der Luftverteidigung müsse man so schnell es geht angehen. Dabei betonte Lambrecht, Deutschland sei "jetzt auch in die Führung gegangen und habe andere Staaten aufgefordert, auch gebeten, mit uns zusammen diese Lücken zu schließen in Bezug auf die Luftverteidigung". Auf den Impuls der deutschen Regierung habe es nun "die Initiative für so einen European Sky Shield" gegeben. Diesem "haben sich jetzt mittlerweile schon 14 Staaten angeschlossen. Wir sind also jetzt schon 15 und können loslegen, damit endlich diese Lücke geschlossen wird."
Gefragt, ob Deutschland aufgrund seiner Führungsrolle auch hauptverantwortlich für die Bezahlung dieses sehr teuren Vorhabens sei, entgegnete die Ministerin, man übernehme nicht die "komplette Finanzierung". In Bezug auf die Waffenlieferungen an die Ukraine sei nun Eile geboten. "Es darf keine Jahre dauern, sondern es muss jetzt sehr, sehr zügig gehen."
Die Ramsteiner Kontaktgruppe habe sich gestern in Brüssel auch über weitere Waffenlieferungen abgestimmt. "Da ist sehr viel Bewegung. Da ist sehr viel Engagement zu spüren gewesen", sagte due Verteidigungsministerin. Einen absoluten Schutz für die Ukraine werde es nicht geben können, aber das was im Rahmen der Kontaktgruppe geplant sei, "ist sehr beeindruckend."
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