Landrat informierte über geplante Unterkunft in Ehra-Lessien

Gifhorns Landrat Tobias Heilmann informiert zum aktuellen Stand bei einer öffentlichen Ratssitzung der Gemeinde.

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Symbolfoto | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Gifhorn. Auf einer öffentlichen Ratssitzung hat Landrat Tobias Heilmann auf Einladung von Ehra-Lessiens Bürgermeister Jörg Böse am heutigen Mittwoch den Standpunkt seiner Verwaltung zu den Plänen der Landesaufnahmebehörde (LAB) Niedersachsen verdeutlicht. Unter den Anwesenden waren der Präsident der LAB Niedersachsen, Klaus Dierker, sowie Oliver Meyer, Leiter der Polizeiinspektion Gifhorn. Das teilte die Kreisverwaltung am Mittwochabend mit.



Nach entsprechenden Ertüchtigungsmaßnahmen soll die ehemalige Bundeswehrliegenschaft in Lessin ab Frühjahr kommenden Jahres nach Plänen der LAB zur Entlastung bereits bestehender Einrichtungen zeitweise als Notunterkunft für bis zu 450 Geflüchtete genutzt werden.

Vor dem Hintergrund kontinuierlich hoher Zugangszahlen Asylsuchender und damit verbunden notwendiger Unterbringungen ist vor kurzem auch die ehemalige Kaserne in den Fokus gerückt. Sie dient bereits seit einigen Jahren für die LAB als Reserveliegenschaft. Teile des Geländes sind an den Landkreis Gifhorn untervermietet und dienen bereits als kommunale Gemeinschaftsunterkunft – neben anderen Einrichtungen des Landkreises Gifhorn.

1.300 Flüchtlinge untergebracht


Momentan werden im Landkreis Gifhorn etwa 1.300 Flüchtlinge, die dem Landkreis Gifhorn vom Land zugewiesen wurden, in den sechs zentralen Gemeinschaftsunterkünften und in angemieteten Wohnungen beherbergt. Angesprochen auf die Befürchtungen der Anwohnerinnen und Anwohner in Ehra-Lessien sagte Landrat Tobias Heilmann: „Ich nehme die Kritik und die damit verbundenen Ängste und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger an den Plänen sehr ernst. Deswegen danke ich Bürgermeister Jörg Böse für die Gelegenheit, der betroffenen Bevölkerung unsere Sicht der Dinge darzustellen und auf Fragen unmittelbar zu antworten. Wir alle sind in unterschiedlichen Rollen gleichermaßen mit dieser besonderen Situation konfrontiert und herausgefordert.“

Konstruktive Zusammenarbeit geplant


Der Landkreis habe die Verantwortung, konstruktiv mit der LAB zusammenzuarbeiten. „Allerdings sage und betone ich auch allerorten: Denkt bitte bei den Planungen an die Betroffenen vor Ort, deren berechtigte Belange, wie auch an diejenigen, die sich privat, ehren- oder hauptamtlich für die Menschen engagieren, die zu uns geflüchtet sind. Nur gemeinsam und im Schulterschluss ist diese Aufgabe zu lösen!“

Der zuständige Fachbereich des Landkreises blicke bislang bereits auf ein gutes, reibungsloses und vertrauensvolles Miteinander beim Betreiben der örtlichen Gemeinschaftsunterkunft: „Auf diesen gut funktionierenden Strukturen können und wollen wir nun aufbauen. Dabei gilt es jetzt, sowohl die LAB tatkräftig zu unterstützen als auch ein gutes Gespür dafür zu bewahren, wann und wo Belastungsgrenzen erreicht sind“, so Landrat Tobias Heilmann.

Über die erwartete Anzahl von Geflüchteten sowie die Dauer der Nutzung als Notunterkunft äußerte sich der Landrat wie folgt: „Während die zusätzlichen Kapazitäten nur für eine Übergangszeit vorgesehen sind, arbeiten auch wir aktuell daran, die Belastung auf viele Schultern zu verteilen und weiterhin alternative Standorte im Landkreis zur Unterbringung der vom Land zugewiesenen Flüchtlinge zu akquirieren. An der Seite der LAB sowie der Polizei werden wir die Entwicklungen sehr genau beobachten und unmittelbar beim Land intervenieren, wenn es notwendig ist“, versprach der Verwaltungschef.


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