Lauterbach lobt: "Ohne RKI wäre Deutschland schlechter dran"

Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach besuchte das RKI: Die Politik habe sich immer auf die Analysen und Einschätzungen des Instituts verlassen können.

Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach.
Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Deutschland. Welche Krankheiten sind in der Bevölkerung verbreitet, welche Risikofaktoren gilt es zu vermeiden, wie kann man sich auf eine Pandemie vorbereiten, wie können der Öffentliche Gesundheitsdienst und die Fachöffentlichkeit bestmöglich beraten werden, welche wissenschaftlichen Daten benötigt die Politik für evidenzbasierte Entscheidungen? Das Robert Koch-Institut (RKI) hat als zentrale biomedizinische Einrichtung der Bundesregierung die Gesundheit der Bevölkerung (Public Health) in Deutschland im Blick, da ist sich auch Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach sicher. So geht aus einer Pressemitteilung des RKI hervor.



Zu den Aufgaben der Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit zählt insbesondere die Überwachung der gesundheitlichen Lage und das Erkennen gesundheitlicher Risiken in der Bevölkerung sowie die Beratung der Bundesministerien, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes auch auf Landes- und Kreisebene und der Fachöffentlichkeit.

Mit dem RKI durch die Pandemie


Lauterbach, hat das Robert Koch-Institut am heutigen Dienstag besucht. Im Hörsaal des Instituts dankte er dabei den 1.500 Mitarbeitenden für ihren außerordentlichen Einsatz bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie und betonte: "Ohne das RKI wäre Deutschland deutlich schlechter durch die Pandemie gekommen - die Politik hat sich immer auf die Analysen und Einschätzungen des RKI verlassen können".

"Die Verknüpfung von Forschung und Amtsaufgaben ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Public-Health-Arbeit", darauf weist Prof. Dr. Lars Schaade hin, kommissarischer Präsident des RKI und in der Pandemie Vizepräsident und Leiter des COVID-19-Krisenstabs des RKI. Auch der interdisziplinäre Ansatz prägt die Arbeit des Instituts: am RKI sind über 50 verschiedene akademische Abschlüsse und mehr als 90 Berufsgruppen vertreten.

"Die enge Vernetzung sowohl von übertragbaren und nicht-übertragbaren Krankheiten als auch von Epidemiologie und Laborforschung ist dabei unverzichtbar", unterstreicht Schaade. So sollen beispielsweise Genomdaten zukünftig für alle wichtigen Erreger erhoben und mit den Meldedaten verknüpft werden. Diese sogenannte Integrierte Genomische Surveillance ist essentiell, um Ausbrüche und Übertragungsketten besser zu erkennen, Ursachen etwa im Lebensmittelbereich zu identifizieren und Erregereigenschaften wie Antibiotikaresistenzen systematisch zu erfassen. Solche Auswertungen werden unterstützt durch die neuen Abteilungen MFI (Methodenentwicklung, Forschungsinfrastruktur und Informationstechnologie, seit 2022) und ZKI-PH (Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Public-Health-Forschung, seit 2021), beide eng verzahnt mit den klassischen RKI-Abteilungen.

Daten sammeln und überwachen


Mit Blick auf die Coronapandemie hob Schaade die Surveillance- und Monitoring-Systeme für akute Atemwegserkrankungen hervor. Die "Syndromische Surveillance" liefert auf allen Ebenen Daten - von Bürgern, Arztpraxen und Kliniken - und ermöglicht zusammen mit den Daten aus der gesetzlichen Meldepflicht und weiteren Datenquellen eine fundierte Situationseinschätzung. In der Pandemie wurden auch neue Datenquellen erschlossen, etwa die Abwasser- und die Krankenhaus-Surveillance.

Das RKI sei auch wichtige Schnittstelle zu internationalen Akteuren wie dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten, der Weltgesundheitsorganisation sowie nationalen Public-Health-Instituten in anderen Ländern. Außerdem sei das Institut bei der Qualifizierung von Forschenden sehr aktiv und verfüge über ein breit gefächertes Ausbildungsangebot. Empfehlungen und Expertise des RKI seien auch auf internationaler Ebene gefragt. RKI-Wissenschaftler sind an vielen internationalen Projekten und Programmen beteiligt, unter anderem mit dem Ziel, Krankheitserreger zu überwachen und zu erforschen und Laborkapazitäten in Partnerländern auszubauen.


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