LEA und HILDE informieren nun an vielen Bushaltestellen

Mit HILDE und LEA wird das Busfahren nun einfacher und digitaler.

Die Anzeiger zeigen nicht nur die nächste Abfahrt an, sondern auf Knopfdruck auch den gesamten Fahrplan.
Die Anzeiger zeigen nicht nur die nächste Abfahrt an, sondern auf Knopfdruck auch den gesamten Fahrplan. | Foto: Regionalverband/ Rudolf Karliczek

Region. Das Netz der Echtzeit-Anzeiger im Gebiet des Regionalverbandes Großraum Braunschweig wird größer. Rund 100 neue digitale Fahrgastanzeiger werden installiert. Das Projekt „HILDE“ - Haltestelleninformationen intelligent, leicht, digital und in Echtzeit - ergänzt die bereits vorhandenen digitalen Fahrgastinformationen, heißt es in einer Pressemitteilung des Regionalverbands Großraum Braunschweig.


In den vergangenen Wochen seien an 41, vor allem ländlichen Bushaltestellen „Digitale Fahrplanaushänge“ (DiFa) installiert worden. Sie zeigen zusätzlich zu den nächsten Abfahrten auch Tarifinformationen und gesamte Fahrpläne an. Daneben gibt es die sogenannten Low-Energy- Anzeiger, kurz LEA. Davon hat der Regionalverband 60 Stück angeschafft, die in den nächsten Wochen angebracht werden. Sie sind noch kompakter und zeigen nur die nächsten Abfahrten an.

Umweltfreundlich mit Solarstrom betrieben


Neu sei, dass alle Anzeiger ohne Stromanschluss auskommen. An rund 90 Prozent der Haltestellen werden die Anzeiger mittels Solarstrom betrieben, an den übrigen Standorten mittels Batterie. Fast überall sei vorhandene Infrastruktur (Haltestellenmasten und Wartehäuschen) genutzt worden, heißt es weiter.

„Es ist uns wichtig, die Nutzung des ÖPNV Schritt für Schritt zu vereinfachen und komfortabler zu machen, unter anderem mit Echtzeit-Informationen in Apps, in Fahrzeugen und eben auch an Haltestellen“, betont Verbandsdirektor Ralf Sygusch an der Haltestelle Mariental in Grasleben. „Auch in Zeiten knapper Kassen wollen wir dafür sorgen, dass der ÖPNV attraktiver wird. Deshalb nutzen wir vorhandene Infrastruktur und schauen verstärkt, welche Förderprogramme uns helfen können.“

Abfahrten werden in Echtzeit angezeigt


Alle Anzeiger zeigen die nächsten Abfahrten an und informieren über mögliche Störungen oder Fahrtausfälle. Dies gilt im Landkreis Goslar auch für die Buslinien, die in den Landkreis rein- bzw. aus dem Landkreis rausfahren. Außerdem verfügen alle über ein „Text-to-Speech-Modul“ (Sprachmodul), mit dem sich vor allem seheingeschränkte Fahrgäste die Inhalte vorlesen lassen können.

Politiker, Bürgermeister, KVG-Mitarbeiter und Regionalverbands-Mitarbeiter nehmen den ersten Digitalen Fahrplan an der Haltestelle Mariental, Horst im Landkreis Helmstedt offiziell in Betrieb
Politiker, Bürgermeister, KVG-Mitarbeiter und Regionalverbands-Mitarbeiter nehmen den ersten Digitalen Fahrplan an der Haltestelle Mariental, Horst im Landkreis Helmstedt offiziell in Betrieb Foto: Regionalverband


„In enger Zusammenarbeit der jeweiligen Verkehrsunternehmen mit dem Regionalverband wurden die Haltestellen festgelegt, an denen diese Anzeiger installiert werden“, erläutert Axel Gierga, Geschäftsführer der KVG Braunschweig. „Im ländlichen Raum war es bislang schwierig dynamische Fahrgastinformationen zur Verfügung zu stellen. Das verbessert sich ab sofort. Und unsere Fahrgäste bekommen definitiv Auskünfte in Echtzeit. Wir sind überzeugt, dass auch diese, eher kleinen Schritte, die Nutzung des ÖPNV durchaus attraktiver machen.“

80 Prozent Förderung durch den Bund


HILDE knüpft an das DFI-Projekt an, in dem rund 460 größere Digitale Fahrgast-Informations-Anzeiger vor allem an Bushaltestellen mit vielen Einsteigern installiert wurden. Defekte Anzeiger dieser Serie werden in 2025 repariert oder erneuert.
Jetzt liegt der Fokus auf Haltestellen im suburbanen und ländlichen Raum, der aufgrund der Fördervorgaben beim DFI-Projekt nicht berücksichtigt wurde.

Gefördert wird das Projekt zu 80 Prozent vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr, die restlichen 20% Eigenanteil übernimmt der Regionalverband. Insgesamt werden rund 930.000 Euro investiert. Aufgrund der Vergaberichtlinien konnten sich nur kommunale, keine privatwirtschaftlichen Busunternehmen beteiligen.

DiFa: Digitaler Fahrplanaushang


• befinden sich an Haltestellen im suburbanen oder ländlichen Raum
• ersetzen die Fahrplanaushänge aus Papier
• zeigen die vier nächsten Abfahrten für alle Buslinien in Echtzeit an sowie Verspätungen oder Störungen
• Fahrgäste können auf Knopfdruck zusätzlich den gesamten Fahrplan aller Buslinien anschauen
• Fahrgäste können auf Knopfdruck Tarifinformationen einsehen
• werden energie-autark betrieben, also mit einem Solarpanel oder einer Batterie
• finanziert durch Förderung vom Bund und Regionalverband
• in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Wolfenbüttel und in den Städten Braunschweig und Salzgitter

LEA: Low-Energy-Anzeiger


• sind noch kompakter als DiFa und zeigen nur die vier nächsten Abfahrten an.
• Keine Tarifinformation oder gesamte Fahrpläne

DFI: Digitale Fahrgastinformation


• befinden sich an Haltestellen mit mindestens 150 Einsteigern täglich pro Richtung
• Zeigen in der Regel mehrere Buslinien gleichzeitig an sowie Störungen oder Verspätungen
• Wurden finanziert durch Land, Kommunen und Regionalverband


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