Berlin. Mit Blick auf unbesetzte Lehrerstellen fordert der Deutsche Lehrerverband einen "Lehrermangel-Gipfel" für die Bundesrepublik. "Neben kurzfristigen Maßnahmen muss erarbeitet werden, wie der Lehrerberuf langfristig attraktiv gemacht werden kann", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Bild".
Dazu müssten alle Beteiligten, darunter Lehrer- und Elternverbände, Kommunen und Wissenschaftler, an einem Tisch zusammenkommen. Oliver Kaczmarek, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sagte unterdessen der Zeitung: "Die Lehrkräftegewinnung ist eins der drängendsten Themen im Schulbereich." Daher unterstütze der Bund die Länder "dort, wo das Grundgesetz es erlaubt". So solle unter anderem die Lehrerbildung an Hochschulen auf Bundesebene gefördert werden.
"Hierbei wollen wir drei neue Schwerpunkte setzten: zu digitaler Bildung, zur besseren Fort- und Weiterbildung über den gesamten Zeitraum der beruflichen Tätigkeit hinweg, und nicht zuletzt wollen wir auch den Seiten- und Quereinstieg unter anderem für das Berufsschullehramt weiterentwickeln", so Kaczmarek. Thomas Jarzombek (CDU), bildungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundesfraktion, forderte derweil: "Der Lehrerberuf muss durch mehr Freiheiten attraktiver gemacht werden. Es braucht mehr Möglichkeiten, eigene Methoden auszuprobieren und Anschaffungen zu tätigen." Ein Anreiz durch Extra-Zahlungen wie Prämien hat sich seiner Einschätzung nach nicht bewährt, um mehr Menschen in den Lehrerberuf zu locken.
Außerdem setzt Jarzombek auf digitales Lernen: "Wenn Lehrer fehlen, darf das Ersetzen durch einen Computer kein Tabu mehr sein. Wo Lehrer fehlen, sollen die Kids am Tablet lernen."
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