Berlin. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands sieht keine besondere Notwendigkeit, Lehrkräfte zur Auseinandersetzung mit der AfD im Unterricht aufzufordern. "Entsprechend ihrem Eid auf das Grundgesetz und die jeweilige Länderverfassung versteht es sich von selbst, auf die Bedrohung der Freiheit und der Grundrechte durch Demokratiefeinde aller Couleur klar und deutlich hinzuweisen - und diese auch zu benennen", sagte Stefan Düll dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Im Geschichts- und Politikunterricht stünde die wehrhafte Demokratie ohnehin auf dem Lehrplan, sagte der Lehrerverbandspräsident.
Zuvor hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Lehrer und Lehrerinnen dazu aufgerufen, die Auseinandersetzung mit der AfD im Klassenraum zu suchen. Bundesweit erhielt die GEW viel Zustimmung für ihre Idee.
"Lehrkräfte haben nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, für die Grundprinzipien der Grund- und Menschenrechte und die liberale Demokratie des Grundgesetzes einzutreten", sagte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin, Karin Prien (CDU) der Zeitung. Die Grünen-Bildungspolitikerin Anja Reinalter forderte Lehrkräfte auf, in ihrer Freizeit für die Demokratie und für die Stärkung der Grundrechte und des Rechtsstaats auf die Straße zu gehen.
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