Stuttgart. FDP-Chef Christian Lindner distanziert sich nach der Wahlempfehlung von Elon Musk für die AfD von dem Tech-Milliardär.
Auch wenn er von der "unternehmerischen Gestaltungskraft" Musks beeindruckt sei, heiße das nicht, dass dieser auch "politisches Urteilsvermögen" besitze, sagte Lindner am Montag beim Dreikönigstreffen der FDP. Die Einmischung von Musk in den deutschen Wahlkampf konnte laut Lindner nur so hohe Wellen schlagen, weil es in Deutschland ein "Klima der Verunsicherung und der Orientierungssuche" gebe.
Gleichzeitig warf er Spekulationen über Musk in den Raum: Es gebe Gerüchte, dass er den Wahlaufruf für die AfD "gar nicht selbst verfasst habe, sondern dass er eine Künstliche Intelligenz genutzt haben soll". Dies würde erklären, wie es Musk unbemerkt geblieben sei, dass die AfD von Vertretern mit "nationalen und sozialistischen" Ideen geprägt sei.
"Bei politischen Werturteilen ist die natürliche Intelligenz der künstlichen offenbar immer noch überlegen", so der FDP-Chef. "Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass solche Einflussnahmen in den nächsten Tagen und Wochen häufiger zu beobachten sind."
Die Konsequenz sei, dass jeder die eigene Urteilskraft stärke. Er rief dazu auf, sich selbst zu hinterfragen: "Was sind die Fakten? Zu prüfen, was sind die Motive? Nicht einfach zu verbreiten und erst recht nicht zu schweigen, wenn andere Unsinn verbreiten. Denn wer schweigt, wenn Unsinn verbreitet wird, der stimmt in Wahrheit zu."
Mit diesen Aussagen wendete sich Lindner von seiner bisherigen Haltung zu dem Tech-Unternehmer ab. Vor einigen Wochen hatte er noch die Nähe zu Musk gesucht und mit Aussagen, dass man "mehr Musk und Milei wagen" müsse, geworben.
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