Mangel an Kindermedizin: Nun soll an den Preisen gerüttelt werden

Durch die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgeschlagene Sofortmaßnahme soll das Problem kurzfristig behoben werden.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Die Medikamentenknappheit bereitet gerade jungen Eltern aktuell große Sorgen. Fiebersaft und Co. sind Mangelware in den Apotheken. Eine Sofortmaßnahme soll nun Abhilfe schaffen.



Grund für die Knappheit sei unter anderem die Abhängigkeit von Rohstoffen aus Asien. Darüber berichtete zuletzt auch Pro Generika, der Interessenverband der Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland. Viele Hersteller hätten ihre Produktion dorthin verlagern müssen, da der Preisdruck in Deutschland einfach zu hoch sei. Dies führe aktuell auch zu den Engpässen. Grund für diese Verlagerung sei unter anderem die Festpreis-Politik bei Medikamenten. Krankenkassen hätte sich auf bestimmte Festpreise für Medikamente bei der Übernahme der Kosten geeinigt - die Hersteller könnten den Anforderungen hierzulande dadurch allerdings nicht gerecht werden.

Aufhebung der Frestpreise


Um dem Problem zu begegnen, schlug Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine Sofortmaßnahme vor. Für bestimmte Medikamente sollen die Festpreise aufgehoben werden. Dies soll ab dem 1. Februar der Fall sein.

Bundestagsabgeordneter Dr. Christos Pantazis, der auch stellvertretender gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion ist, hält dies für den richtigen Ansatz. Betroffen durch den Mangel ist er als frischer Vater selbst: „Die Versorgungsengpässe bei Kinderarzneimitteln haben uns politisch wie gesellschaftlich vor enorme Herausforderungen gestellt. Als Vater von achtmonatigen Zwillingen hat mich die Situation sehr besorgt." Daher unterstütze er die Entscheidung des Bundesgesundheitsministers Lauterbach vollumfänglich, die Festbeträge für Kinderarzneimittel kurzzeitig auszusetzen, wie Pantazis auf Anfrage von regionalHeute.de erläutert. Dank der erzielten Einigung, die der GKV-Spitzenverband in dieser Woche vermeldet habe, würden ab Februar für 180 Kindermedikamente die Festpreise ausgesetzt.

Es müsse aber noch mehr passieren


Das sei ein wichtiger Schritt, um kurzfristig Abhilfe bei der angespannten Versorgungslage zu schaffen. Klar sei aber auch: "Das Problem löst man nicht mit einer kurzfristigen Maßnahme. Es braucht strukturelle Änderungen, ein Umdenken in der Arzneimittelversorgung. Es ist unumgänglich, dass Maßnahmen wie Alarmstufen bei Engpässen angegangen werden. Auch eine umfassende Stärkung deutscher und europäischer Standorte bei der Arzneimittelproduktion muss gefördert werden. Das vom Bundesgesundheitsminister im Dezember vorgelegte Eckpunktepapier folgt genau dieser Stoßrichtung."


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