Max Jüdel und die Region – Jüdische Kulturtage starten am 6. September

Über 40 Veranstaltungen zu jüdischer Kultur und Geschichte finden in der gesamten Region statt.

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(Symbolbild) | Foto: Pixabay

Region. Am kommenden Sonntag um 10 Uhr beginnen die ersten Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide mit einer Eröffnungsveranstaltung im Internet. Wie das Israel-Jacobson-Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte in einer Pressemitteilung berichtet, werden über 40 Veranstaltungen in Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Hornburg, Peine, Salzgitter, Seesen und Wolfenbüttel stattfinden.


Nach der Begrüßung durch Ulrich Knufinke, Präsident des Israel Jacobson Netzwerks für jüdische Kultur und Geschichte e.V., und Grußworten von Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth und Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Schirmherr der Veranstaltungen, wird Frank Ehrhardt vom Arbeitskreis Andere Geschichte e.V./Gedenkstätte Schillstraße eine Einführung zur Person und zum Wirken von Max Jüdel geben. Die Stadt Braunschweig ist mit Max Jüdel in diesem Jahr Gastgeber und Partner der Kulturtage.

Jüdisches Leben in der Region


Der vor 175 Jahren in Braunschweig geborene Jüdel steht als diesjährige Persönlichkeit für jüdische Unternehmer und Mäzenaten, wie es sie an vielen Orten der Region gab – in Gifhorn war es die Familie Menke, die seit dem 18. Jahrhundert in der Stadt lebte, im Holzhandel aktiv war aber auch in der Politik und bei der Gründung des Historischen Museums sowie des Museums- und Heimatvereins aktiv war. Weil der inzwischen in Hamburg lebende Alexander Menke 1880 dem Schützenverein für seinen Ball Kisten Orangen schickte, heißt der Ball bis heute Apfelsinenball. In Halberstadt hat die Unternehmerfamilie Hirsch, deren Kupfer- und Messingwerke AG im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem marktführenden Unternehmen im Metallhandel aufstieg und schließlich nach Berlin verlagert wurde, zur Entwicklung der jüdischen Gemeinde und der Stadt beigetragen.

Zahlreiche Veranstaltungen in der Region


Am 6. September, der gleichzeitig „Europäischer Tag der jüdischen Kultur“ ist, finden gleich mehrere Veranstaltungen in der Region statt: Die Stadt Goslar bietet um 10, 12:30 und 15 Uhr einen Stadtrundgang zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Goslar mit Besuch des seit 400 Jahren bestehenden jüdischen Friedhofs an. Um 14 Uhr kann das jüdische Halberstadt in einem Rundgang erkundet werden. Ausstellungen können in Celle, Goslar und Braunschweig besichtigt werden – im Mönchehaus Goslar findet um 11:30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung des jüdischen Künstlers Alexander Iskin statt. Am Abend singt und erzählt Rabbiner Walter Rotschild ab 19 Uhr im Goslarer Trollmönch.

Wer sich vom eigenen Sofa aus mit den Initiatoren der Jüdischen Kulturtage austauschen möchte, könne dies am Abend um 19 Uhr im Online-Gesprächskreis „Lassen Sie uns reden!“ tun. Hierzu und zu den meisten anderen Veranstaltungen sind Anmeldungen erforderlich. Nähere Informationen sind auf der Webseite des IJN zu finden.

Das vielfältige Programm mit über 40 Veranstaltungen in allen Teilen der Region verspreche, so die Veranstalter, einen spannenden und anregenden September.


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