Mega-Streik: Gesamter ÖPNV soll lahmgelegt werden

Betroffen davon sind die Bahn, der öffentliche Personennahverkehr in mehreren Bundesländern, die Flughäfen und die Autobahngesellschaft des Bundes.

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Symbolfoto | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) rufen am heutigen Montag zu einem flächendeckenden ganztägigen Streik in Deutschland auf. Gemeinsam soll der Verkehr weitgehend lahmlegt werden, teilten die beiden Gewerkschaften mit.



Betroffen davon sind die Bahn, der öffentliche Personennahverkehr in mehreren Bundesländern, die Flughäfen und die Autobahngesellschaft des Bundes. Bei Verdi richtet sich der Streikaufruf an 120.000 Arbeitnehmer. Die Deutsche Bahn kündigte bereits an, dass am Montag der gesamte Fernverkehr eingestellt wird. Auch bei DB Regio soll "größtenteils" kein Zug fahren. Die erixx GmbH meldet, dass metronom, enno, erixx und erixx Holstein von den EVG- und Verdi-Streikmaßnahmen nicht betroffen seien. Es müsse aber dennoch mit Beeinträchtigungen gerechnet werden - viele der Züge bleiben ebenfalls stehen (mehr dazu).


Kein Linienverkehr bei der BSVG


Die Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG)kündigte an, dass Busse und Bahnen am heutigen Montag im Depot bleiben. Es wird keinen Linienverkehr der BSVG geben (alle Stadtbahnlinien sowie alle Buslinien mit einer 400er-Nummer). Dies gilt auch für die Anruf-Linien-Taxis (ALT). Der Service-Point am Hauptbahnhof und das Service-Center am Bohlweg bleiben ebenfalls geschlossen. Die Service-Hotline ist eingeschränkt von 6 bis 14 Uhr erreichbar.


Auswirkungen auf Leistungen der WestfalenBahn


Von dem flächendeckenden Streik sind rund 50 Unternehmen der Eisenbahn- und Verkehrsbranche betroffen. Da unter anderem auch der Infrastrukturbetreiber DB Netz AG bestreikt werden soll, sei auch mit massiven Einschränkungen auf die Leistungen der WestfalenBahn zu rechnen, teilte das Unternehmen mit. Aktuell würden keine Informationen darüber vorliegen, ob und wann vereinzelt Strecken befahren werden können. Daher sei derzeit keine Prognose über mögliche Verbindungen auf der Schiene gegeben.


Die WestfalenBahn organisiere jedoch auf ausgewählten Verbindungen einen Busnotverkehr in den Morgen- und Abendstunden. Folgende Fahrten mit Bussen sind derzeit vorgesehen:
Mittellandnetz (RE 60/RE 70)
•Braunschweig (ab 5:05 Uhr) – Hannover (7:00 Uhr) Rheine (ab 5:40 Uhr) – Osnabrück (an 7:00 Uhr) Minden (ab 5:00 Uhr) – Hannover (an 7:00 Uhr) Minden (ab 5:35 Uhr) – Bielefeld (an 7:00 Uhr)
•Hannover (ab 17:00 Uhr) – Braunschweig (an 18:55 Uhr) Osnabrück (ab 17:00 Uhr) – Rheine (an 18:20 Uhr) Hannover (ab 17:00 Uhr) – Minden (an 19:00 Uhr) Bielefeld (ab 17:00 Uhr) – Minden (an 18:35 Uhr)

Zudem pendeln Busse zwischen Braunschweig und Bielefeld/Rheine im Notverkehr ohne festen Fahrplan. Fahrgäste der WestfalenBahn werden gebeten, sich unbedingt vor Fahrtantritt in den bekannten Auskunftsmedien über ihre Verbindung zu informieren.

Unterstützung der Streikmaßnahmen


Auch aus der Politik sind bereits Stimmen zum Streik zu vernehmen.

Die beiden Vorsitzenden der Partei DIE LINKE Niedersachsen, Thorben Peters und Franziska Junker, erklären sich solidarisch mit den Streikenden:
„Das Anliegen der Streikenden ist vollkommen berechtigt. Wenn nun von der Arbeitgeberseite die Gewerkschaften dafür kritisiert werden, dass sie Reisende in Geiselhaft nehmen würden, wäre dieselbe Anteilnahme vorher auch gegenüber den Mitarbeitenden angebracht gewesen. Faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen sind in diesen Branchen längst überfällig! Wenn diese Forderungen nur mit Streik durchzusetzen sind, dann stehen wir natürlich an der Seite der Streikenden!“


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