Region. Nach einer Phase, in der Niedersachsen weniger ukrainische Flüchtlinge zugewiesen bekam, muss das Land in den kommenden Wochen wieder vermehrt Menschen aus der Ukraine aufnehmen. Grund dafür ist der Abbau einer sogenannten "Unterquote" von aktuell rund 1.800 Personen im bundesweiten Verteilungsschlüssel. Dies gab das Niedersächsische Ministerium für Inneres, Sport und Digitalisierung bekannt.
Ministerin Daniela Behrens (SPD) bekräftigte, dass Niedersachsen seiner Verantwortung für die Kriegsgeflüchteten selbstverständlich nachkomme. Gleichzeitig wies sie auf die zusätzlichen Herausforderungen hin, die sich für die niedersächsischen Kommunen aus den nun wieder steigenden Zugangszahlen ergäben. Die Ministerin geht davon aus, dass die Unterquote bis Anfang November dieses Jahres abgebaut sein wird und sich die Zuweisungen anschließend wieder verringern.
Verteilung der Geflüchteten in der Region
Die Verteilung der Vertriebenen erfolgt nach dem Niedersächsischen Aufnahmegesetz, das die Kommunen zu einer Aufnahme verpflichtet. Die Quote richtet sich hauptsächlich nach der Einwohnerzahl der jeweiligen Gebietskörperschaften.
Auf Anfrage von regionalHeute.de, wie sich die Aufnahmeverpflichtung konkret für die Städte Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg und die Landkreise Wolfenbüttel, Goslar, Peine, Helmstedt und Gifhorn darstellt, verwies das Innenministerium auf das derzeit gültige Gesamtverteilkontingent.
Dieses Kontingent, das den Kommunen als Orientierungshilfe dient, wurde am 1. Oktober 2024 festgesetzt und endet am 30. September 2025. Die aktuell zu verteilenden Personen werden den Kommunen unter Berücksichtigung ihrer noch offenen Aufnahmeverpflichtungen zugewiesen. Wie viele Geflüchtete die einzelnen Kommunen aufnehmen müssen, stehe demnach noch nicht fest. Eine Neufestsetzung der Verteilkontingente sei für den 1. Oktober 2025 in Vorbereitung. Das Ministerium beabsichtigt, die dann geltenden Aufnahmeverpflichtungen Anfang Oktober 2025 zu veröffentlichen.
1,2 Millionen Menschen aus der Ukraine aufgenommen
Seit Beginn des Krieges hat Deutschland insgesamt mehr als 1,2 Millionen Menschen aus der Ukraine aufgenommen, davon knapp 115.000 in Niedersachsen.