Region. Die Zeiten der Bundeswehrstandorte in unserer Region, als es in Braunschweig mehrere Kasernen gab und zum Beispiel in Wesendorf im Landkreis Gifhorn oder am Rammelsberg in Goslar das Militär stationiert war, sind lange vorbei. Mit Ende des Kalten Krieges gewann offenbar die Ansicht Oberhand, dass die Landesverteidigung ein vernachlässigbarer Faktor sei. Ein Umdenken fand erst wieder mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 statt. Nun gibt es auch Bestrebungen, in unserer Region wieder militärische Einrichtungen anzusiedeln.
Konkret geht es um den Landesverband Braunschweig der CDA, der für den Landesparteitag der CDU am Samstag in Salzgitter einen entsprechenden Antrag eingereicht hat, der der Redaktion vorliegt. Darin werden Politik und Verwaltung dazu aufgefordert, mögliche Orte im Braunschweiger Land zu identifizieren, welche sich für Truppen-Basen, Reparatur- und Depoteinrichtungen, Truppenübungsplätze und ein Bundeswehrkrankenhaus eignen. Auch der Flughafen Waggum solle auf die Möglichkeit der Wehrertüchtigung geprüft werden.
Gründe für ein Umdenken
Seit jeher sei in der Region Militär stationiert gewesen. Dies habe sich erst seit Ende des Kalten Krieges geändert. Der schnelle Wandel, in welchem die Welt derzeit begriffen sei, mache es allerdings notwendig, dies für die Zukunft zu überdenken und neu festzulegen, heißt es in der Begründung des Antrags. Als Beispiele werden die Wahl des neuen US Präsidenten und die Debatte zum NATO-Verbleib der USA genannt.
In der Region Braunschweig haben die Antragsteller zudem entscheidende strategische Potenziale entdeckt. Zum Beispiel die Möglichkeit, Berlin zu erreichen bevor es Gegner tun, die von Osten die deutsche Grenze überqueren. So würde man vor möglichen Angreifern den Raum Berlin erreichen. Weiter wird die Nähe zur Lüneburger Heide genannt, wo noch ein großer Teil der Streitkräfte stationiert sei und auch einige Rüstungsunternehmen ansässig seien. Zudem könne die Region mit ihrer Verkehrsinfrastruktur (Autobahnen, Bahnstrecken, Kanäle, Flughafen Waggum und nicht zuletzt viele ehemalige Bergwerke und Stollen) punkten.
"Ein großer Wirtschaftsfaktor"
Und einen weiteren wichtigen Faktor sieht der Antrag: Das Militär sei für die Region ein großer Wirtschaftsfaktor und würde viele neue Jobs in der Region schaffen und Geld in die Kassen der Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen spülen.
Ein Votum der Antragskommission steht noch aus. Am Samstag werden die Deligierten über den Antrag entscheiden.