Mehr Touristen für Wolfenbüttel: Ist eine Tiny House-Feriensiedlung die Lösung?

Die Stadtverwaltung schlägt den politischen Gremien vor, über eine Tiny House-Feriensiedlung in Wolfenbüttel nachzudenken.

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Die Stadt denkt über eine Tiny House-Siedlung für Touristen nach.
Die Stadt denkt über eine Tiny House-Siedlung für Touristen nach. | Foto: AI generated with Midjourney

Wolfenbüttel. Nachdem die SPD bereits im vergangenen Jahr die Idee einbrachte, Tiny Houses in den Bebauungsplänen für Baugebiete zu berücksichtigen, kommt ein weiterer Vorstoß für die Mini-Häuser nun von der Verwaltung selbst. Nur sollen es keine Häuser als Dauerwohnsitz für Bürger werden, sondern für Feriengäste.



Die Verwaltung schlägt nämlich vor, eine Vorabprüfung zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer Tiny House Feriensiedlung in Wolfenbüttel durchzuführen. Im Vorfeld zu den Ergebnissen aus den im ersten Quartal 2023 anstehenden Workshop für das Tourismuskonzept 2030 will die Verwaltung zunächst prüfen, ob sich auf dem Wolfenbütteler Stadtgebiet eine Tiny House-Feriensiedlung realisieren lassen könnte. Hierbei sollen unter anderem Standortoptionen und planungsrechtliche Voraussetzungen geprüft werden und Zielgruppen ausgemacht werden. Ergänzend soll dann eine erste Vorabprüfung durchgeführt werden, ob sich für ein solches Projekt Investoren und Betreiber finden lassen. Ergibt die Vorabprüfung gute Marktchancen, könnte im Anschluss eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden, die für konkrete Verhandlungen mit potenziellen Investoren beziehungsweise eine Ausschreibung benötigt würde.

Neues Angebot soll Touristen anziehen


Die Schaffung solcher Tiny House-Siedlungen speziell für Urlauber könne ein passendes neues Angebot für Wolfenbüttel darstellen, das sowohl als Höhepunkt für eine Reise dient, als auch eine wichtige Lücke im Übernachtungssegment schließen kann. Denn der Übernachtungsmarkt in Wolfenbüttel stagniere auf der Angebotsseite seit einigen Jahren. Zu den vorhandenen Hotels konnte bisher kein neues Angebot in der Lessingstadt angesiedelt werden. Im Gegenteil seien seit dem Jahr 2015 Betriebe vom Markt gegangen. Zwar habe sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten der Markt der Ferienwohnung gut entwickelt, doch sei der größere Teil des Angebots schwerpunktmäßig auf Monteure ausgerichtet. Nur wenige Wohnungen würden jedoch mit den Sterne-Zertifizierungen des Deutschen Tourismusverbandes dem Angebot entsprechen, das von Touristen gern gebucht werde. Um sich im Wettbewerb zu behaupten und neue Gäste anzuziehen, beziehungsweise ehemalige Gäste wiederkehren zu lassen, brauche eine touristische Destination neue Angebote, meint die Verwaltung.

Zunächst sollen die städtischen Ausschüsse für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften und für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt über die Verwaltungsvorlage beraten und beschließen, bevor der Verwaltungsausschuss am 6. März darüber entscheidet.

Tiny Häuser in Baugebieten


Dem Antrag der SPD, zu prüfen, ob in jetzigen und zukünftigen Bebauungsplänen Flächen für Tiny Häuser eingeplant werden können, stimmte der städtische Ausschusses für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt im vergangenen Jahr zu. Jedoch mit einer kleinen Änderung. Die SPD hatte in ihrem Antrag vorgeschlagen, dass die Tiny Häuser möglichst nicht transportabel sein sollten, die sich in Baugebieten ansiedeln. Dieser Zusatz wurde gestrichen.


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